Friedrich Nietzsche Gesammelte Werke, Vol. 4

Excerpt from Friedrich Nietzsche Gesammelte Werke, Vol. 4: Über die Zukunft Unserer Bildungsanstalten, Über das Pathos der Wahrheit, Die Philosophie im Tragischen Zeitalter der Griechen, Die Vorplatonischen Philosophen, Einleitung in das Studium der Platonischen Dialoge Nur im Sinne jener Hoffnung rede ich von einer Zukunft unserer Bildungsanstalten: und dies ist der zweite Punkt, über den ich mich von vornherein, zu meiner Entschuldigung erklären muss. Es ist ja die grösste aller Anmaassungen, Prophet sein zu wollen, so dass es bereits lächerlich klingt zu erklären, dass man es nicht sein will. Es dürfte niemand über die Zukunft unserer Bildung und eine damit im Zu sammenhange stehende Zukunft unserer Erziehungsmittel und -methoden sich im Tone der Weissagung vernehmen lassen, wenn er nicht beweisen kann, dass diese zukünftige Bildung in irgend welchem Maasse bereits Gegenwart ist und nur in einem viel höheren Maasse um sich zu greifen hat, um einen nothwendigen Ein¿uss auf Schule und Erziehungsinsti tute auszuüben. Man gestatte mir nur, aus den Eingeweiden der Gegenwart, gleich einem römischen Haruspex, die Zu kunft zu errathen, was in diesem Falle nicht mehr und nicht weniger sagen will als einer schon vorhandenen Bildungs tendenz den einstmaligen Sieg zu verheissen, ob sie gleich augenblicklich nicht beliebt, nicht geehrt, nicht verbreitet ist. Sie wird aber siegen, wie ich mit höchstem Vertrauen an nehme, weil sie den grössten und mächtigsten Bundes genossen hat, die Natur: wobei wir freilich nicht ver schweigen dürfen, dass viele Voraussetzungen unsrer mo dernen Bildungsmethoden den Charakter des Unnatürlichen an sich tragen und dass die verhängnissvollsten Schwächen unserer Gegenwart gerade mit diesen unnatürlichen Bildungs methoden zusammenhängen. Wer mit dieser Gegenwart sich durchaus eins fühlt und sie als etwas "selbstverständ Iiches nimmt, den beneiden wir weder um diesen Glauben noch um dies skandalös gebildete Modewort "selbstverständ lich: wer aber, auf dem entgegengesetzren Standpunkte an gelangt, bereits verzweifelt, der braucht auch nicht mehr zu kämpfen und darf sich nur der Einsamkeit ergeben, um bald allein zu sein. Zwischen diesen "selbstversrändlichen und den Einsamen stehen aber die Kämp¿na'm, das heisst die Hoifnungsreichen, als deren edelster und erhabener Ausdruck unser grosser Schiller vor unseren Augen Steht, so wie ihn uns Goethe in seinem Epilog zur Glocke schildert. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

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Artikelnummer 9781334354328
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
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Autor Nietzsche, Friedrich
Verlag Forgotten Books
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Erscheinungsjahr 2016
Seitenangabe 470
Sprache ger
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