Friedrich II. Und van Swieten Buchkatalog

Excerpt from Friedrich II. Und van Swieten: Berichte Über die Zwischen Oesterreich und Preussen Geführten Verhandlungen, die Erste Theilung Polens BetreffendFriedrich sprach gerne viel bei den Audienzen, welche er den Vertretern der Mächte an seinem Hofe ertheilte, er berührte bald den einen, bald den anderen Punkt, der ge rade auf der Tagesordnung stand um auf diese Weise seinem Gegner keinen Moment der Ruhe und Sammlung zu gönnen, sondern durch ein unermüdliches, bohrendes Fragen den eigentlichen Intentionen auf den Grund zu kommen. Eine Art Aufrichtigkeit und Offenheit zur Schau tragend, suchte er den ihm gegenüberstehenden Diplomaten in volle Sicherheit einzuwiegen, um ihm sein Geheimniss zu entlocken und den Inhalt der ihm gewordenen Aufträge kennen zu lernen. Sagen Sie mir Ihre Meinung, Ihre ei gene Meinung, als Herr so und so, nicht als Gesandter, war seine stehende Redensart wohl wissend dass nur wenige ihr eigenes Ich von ihrer Function loszuschälen im Stande sind und daher, indem sie ihre eigenen Ansichten wiedergeben, doch nur die Gesichtspunkte ihres Auftrag gebers darlegen. Die Diplomatie des 18. Jahrhunderts war zum Theil eine solch' verlogene, dass sie' zumeist das Gegen theil dessen als wahr ansah, was man ihr sagte, sie witterte überall Hintergedanken, selbst wo keine zu suchen waren. Auch Friedrich war von dieser Sucht nicht ganz frei, aber in den meisten Fällen traf er das Richtige und erfasste mit intuitivem Scharfsinn den eigentlichen Sachverhalt. Gewohnt seinen Minister, den Grafen Finkenstein schriftlich von den Vorfällen des Tages zu unterrichten, sind wir in der Lage den König zu controliren, und seine Auffassung der Sachlage kennen zu lernen.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.