Engelbert Niebecker (1895-1955)

Die Biografie des Dr. Engelbert Niebecker ist in mancher Hinsicht symptomatisch für einen katholischen Geistlichen und Akademiker in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Geprägt vom Ersten Weltkrieg, den er als Fliegerleutnant nur knapp überlebt, wirkt er nach seiner Priesterweihe als Kaplan in Kleve, Duisburg-Hochfeld und Coesfeld und absolviert ein Lehramtsstudium in Mathematik und Physik. Von 1929 an als Studienrat im westfälischen Borken tätig, erlebt er in einer katholischen Hochburg die nationalsozialistische »Gleichschaltung« des Schulwesens und des öffentlichen Lebens und das kirchliche Ringen um Selbstbehauptung. Weit reicht die ideologische Durchdringung des Gymnasiums, sehr begrenzt sind die Handlungsspielräume der Schulleitung. Orientiert am politischen Loyalitätsverständnis seiner Kirche, zeigt Niebecker in 35 fürsorglichen Rundbriefen an seine ehemaligen, zur Wehrmacht eingezogenen Schüler von 1939 an starke menschliche Anteilnahme und zugleich ein Maß an Affirmation gegenüber Hitlers Armee und Kriegsführung, das aus heutiger Sicht irritiert. Nach Krieg und NS-Herrschaft kann Niebecker die äußere und innere Wiederherstellung des Borkener humanistischen Gymnasiums bis 1955 in leitender Funktion mitgestalten. So spiegeln sich in Niebeckers Leben und Wirken viele Facetten einer westfälischen Stadt-, Schul- und Mentalitätsgeschichte.

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Artikelnummer 9783739510071
Produkttyp Buch
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Autor Fritsch, Bruno
Verlag Regionalgeschichte Vlg.
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Erscheinungsjahr 2015
Seitenangabe 383
Sprache ger
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