Eine systemtheoretische Analyse von Gerhard Schröders Medienauftritt und dessen Wirkung in der "Elefantenrunde" 2005

Essay aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1, 0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: "Sie werden keine Koalition unter ihrer Führung mit meiner sozialdemokratischen Partei hinkriegen. Machen Sie sich da nix vor" sagte Gerhard Schröder in der so genannten Elefantenrunde am 18. September des Jahres 2005. Dies war eine Aussage, welche eine Zäsur in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands darstellt, denn noch nie hat - trotz der Nachwahl in Dresden - ein feststehender Verlierer einer Bundestagswahl öffentlich den Wahlsieg für sich proklamiert. Welche Intention verfolgte Schröder? Welche Wirkung erreichte er? Ich werde versuchen, diese Fragen aus einer systemtheoretischen Perspektive heraus zu beantworten: mein Schwerpunkt wird dabei vor allem auf dem Wechselspiel von Schröders Aussagen und der Reaktion in den Medien liegen. Zudem werde ich den Einfluss dieser Reaktion auf das darauf folgende Verhalten Schröders genauer betrachten, was eine Reihe von Annahmen impliziert. So werden die verbalen Entgleisungen Schröders als singuläres Ereignis gesehen, die nicht dem Zufall oder sonstigen externen Ereignissen zugerechnet werden, sondern Teil einer bestimmten "Systemrationalität" sind. Aus dieser Prämisse folgt nun, dass Schröder als ein wichtiger Akteur des politischen Systems behandelt wird und nicht als individuelles psychisches System, weswegen er auch der Logik/ dem Code des politischen Systems folgt. Diese Annahmen bringen wiederum die Wechselwirkungen bezüglich Politik und Massenmedien ins Spiel. Die "strukturelle Koppelung" der beiden Systeme miteinander geschieht hauptsächlich über "das Medium der öffentlichen Meinung", welches in nicht unerheblichem Maße von den Massenmedien geprägt wird. Angriffe Schröders gegenüber den ihm in der Vergangenheit sooft positiv geneigtem System der Massenmedien zeigen die enge Verbundenheit und reziproke Abhängigkeit beider Systeme voneinander, da sowohl die Politik auf die Massenmedien als Verbreitungsmedium zurückgreifen muss, als auch andersherum Politik als notwendiger "Stoff" vor allem für den "Programmbereich" Nachrichten dient. Auf diesen Zusammenhang einzugehen und das Verhalten des damaligen Bundeskanzlers einer systemtheoretischen Analyse zu unterziehen, wird das Ziel dieses Essays sein.

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Artikelnummer 9783640570522
Produkttyp Buch
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Einband Geheftet (Geh)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Heiberger, Raphael
Verlag Grin Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2010
Seitenangabe 16
Sprache ger
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