Ein Pantheon auf Papier

Der Basler Industrielle Karl Geigy-Hagenbach (1866-1949) war einer der letzten universalen Autographensammler. Seine Kollektion von rund 3000 Einzelstücken versammelte Briefe und andere handschriftliche Zeugnisse möglichst aller Berühmtheiten der neuzeitlichen Herrschafts-, Kirchen- und Geistesgeschichte. Ausgehend von prominenten Einzelautographen dieser «geistigen Schatzkammer» (Stefan Zweig), die sich heute grösstenteils in der Universitätsbibliothek Basel befindet, entwickelt der reich illustrierte Band historisch-systematische Fragestellungen zur modernen Autographenfaszination. Diese setzte - nach Vorformen in der Frühen Neuzeit - parallel zum Geniekult des 18. Jahrhunderts ein und entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem auch kommerziell bedeutsamen Feld der Memorialkultur.

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