Echos Widerhall

Auf ihrer Suche nach Namen für die neuen Krankheiten und Perversionen, die sie glaubten zu entdecken, griffen Psychiater und Psychologen ins Archiv der schönen Literatur - Autoren der Moderne: le Marquis de Sade, Leopold von Sacher-Masoch, Helden der Antike: Ödipus, Echo und Narziss. Gilles de la Tourette prägte den Begriff Echolalie, Paul Näcke erfand das Wort Narzissmus. Keiner dachte daran, dass Echo und Narziss - wie alle Liebenden - so nah und so fern beieinander liegen wie Auge und Ohr. Sigmund Freud stürzte sich auf Narziss, verwandelte ihn in eine Frau, hielt es aber nicht für nötig, Echo auch nur ein einziges Mal zu erwähnen. Doch Echo, die Nymphe aus Ovids Metamorphosen, kehrt in der Praxis der Psychoanalyse, nämlich in der Rückkopplungsschleife zwischen Ohr und Mund des Analytikers wieder. Und Echo, die Nymphe aus Longus's Daphnis und Chloe, kehrt zurück in Lacans Theorie vom zerstückelten Körper, dem das Spiegelstadium eine imaginäre Ganzheit gegenüberstellt.

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Artikelnummer 9783883963341
Produkttyp Buch
Preis 18,50 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Noch nicht erschienen, August 2019
Autor Kittler, Wolf
Verlag Merve Verlag GmbH
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2016
Seitenangabe 120
Sprache ger
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