STEFAN MOSES - DIE ZEIT DER FRAUEN

»Stefan Moses war Poet, ein Menschenfänger. Seine Kamera war sein Schmetterlingsnetz, mit großer Leichtigkeit hat er, der durch die Welt lieber radelte als lief, sie geschwungen.« Susanne Kippenberger Er war ein Jahrhundertfotograf, Chronist der Bundesrepublik und nicht zuletzt ein Überlebender: Ob Emigrant:innen wie Ernst Bloch, Theodor W. Adorno oder Rose Ausländer, Politiker wie Konrad Adenauer, Helmut Schmidt oder Willy Brandt, Schriftsteller:innen wie Thomas Mann, Hilde Domin, Sarah Kirsch, Ingeborg Bachmann, Friederike Mayröcker, Loriot, Heinrich Böll, Günter Grass, Martin Walser oder Botho Strauß, Schauspielerinnen wie Senta Berger, Romy Schneider oder Marianne Hoppe, Künstlerinnen wie Maria Lassnig, Maria Moreno, Meret Oppenheim oder Hannah Höch - stefan moses hat sie alle fotografiert. Mit seinem feinen Gespür für Eigenheiten, seinem unvergleichlichen Humor und seinem großen Können brachte er berühmte Frauen und Männer dazu, sich im Wald, vor Spiegeln, mit Maske oder anderen skurrilen Orten und in ebensolchen Posen fotografieren zu lassen. Dabei hat er stets respektvoll agiert und aus seine Porträtierten Eigenheiten herausgeholt, über die sie vermutlich selbst am meisten überrascht waren. Den Frauen setzte er ein Denkmal der Unabhängigkeit und Schönheit , und das in einer Zeit, als Rollenbilder und Klischees die Nachkriegsgesellschaft dominierten. Er fotografierte würdevolle, kluge, eigensinnige und hochbegabte alte Damen, vor allem jene, die die Nazi-Diktatur überlebt hatten, mit der gleichen Begeisterung wie die begabten schönen, jungen Frauen. Diese Frauen, von denen heute einige zu Unrecht vergessen sind, haben das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Bundesrepublik nachhaltig geprägt. Die von Christoph Stölzl feinsinnig kuratierte Auswahl an sehr unterschiedlichen Frauen-Persönlichkeiten ermöglicht gleichzeitig eine Zeitreise von 1950 bis in die 1990er Jahre.

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