Die Wut des Verstehens

Als im Jahre 1960 Hans-Georg Gadamers Buch Wahrheit und Methode erschien, war »Hermeneutik« noch ein Begriff für Spezialisten. Die Kompetenz der Hermeneutik hat sich mittlerweile geradezu atemberaubend erweitert, sie gab die Beschränkung auf Bücher auf, wandte sich auch dem Nichtgeschriebenen zu und erklärte schließlich alles: die Welt, das Leben und den Tod, zu ihrem Thema. Stand und Standard der Hermeneutik-Debatte sind folglich von großer Subtilität. Der vorliegende Essay unterbietet diesen Diskussionsstand in eklatanter Weise. Seine Absicht ist es, grundsätzlich darzulegen, das »Verstehen« nicht immer und an allen Orten selbstverständlich war und ist, weil das, was selbstverstädnlich ist, aufhört, es zu sein, wenn es verstanden oder gar interpretiert wird. Nachgezeichnet wird deshalb eben nicht die Geschichte der hermeneutischen Geschäftigkeit, der »Wut des Verstehens«. Ausgebreitet werden vielmehr Etappen der hartnäckigen Vermutung, »Verstehen« sei ein heikel-reizvolles Epiphänomen. Zur Diskussion also steht der Universalitätsanspruch der Hermeneutik. Jochen Hörisch, geb. 1951, ist Privatdozent für Neuere Germanistik an der Universität Düsseldorf. Publikationen: (Hg.) Ich möchte ein solcher nie werden wie... Materialien zur Sprachlosigkeit des Kasper Hauser, 1979, Gott - Geld und Glück. - Zur Logik der Liebe, 1983.

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Artikelnummer 9783518114858
Produkttyp Buch
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Einband Hermeneutik, Hermeneutik, Verstehen, Literaturtheorie, Verstehen, ES1485, Literaturtheorie, Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Lieferbar in ca. 5-10 Arbeitstagen
Autor Hörisch, Jochen
Verlag Suhrkamp
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 19880626
Seitenangabe 112
Sprache ger
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