Artikelnummer | 9783863930851 |
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Produkttyp | Buch |
Preis | 23,50 CHF |
Verfügbarkeit | Lieferbar |
Einband | Kartonierter Einband (Kt) |
Meldetext | Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen |
Autor | Bauer, Fritz |
Verlag | Europäische Verlagsanst. |
Weight | 0,0 |
Erscheinungsjahr | 201610 |
Seitenangabe | 122 |
Sprache | ger |
Anzahl der Bewertungen | 0 |
Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns Buchkatalog
Fritz Bauer, hessischer Generalstaatsanwalt und Initiator des Frankfurter Auswitzprozesses (1963-1965), hielt 1960 vor Vertretern von Jugendverbänden ein Referat mit dem Titel "Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns". Aufgrund der großen Resonanz und der aufklärerischen Wirkung hatte der rheinland-pfälzische Landesjugendring die Absicht, diesen Text Oberstufengymnasien und Berufsschulen als Broschüre zur Verfügung zu stellen. Das wurde vom Kultusministerium des Bundeslandes Rheinland-Pfalz abgelehnt. In einer Landtagsdebatte von 1962, die in Auszügen in dem später als Buch in der Europäischen Verlagsanstalt (1965) erschienenen Text dokumentiert ist, wird deutlich, wie wenig sich die Gesinnung des überwiegenden Teils der Deutschen auch 17 Jahre nach Kriegsende verändert hatte. So begründete unter anderen der junge CDU Abgeordnete Helmut Kohl die Ablehnung mit dem Argument: Der zeitliche Abstand zum Nationalsozialismus sei zu gering, um sich ein abschließendes Urteil über die Politik in den Jahren 1933 bis 1945 bilden zu können. Fritz Bauer ging es um die juristische Aufarbeitung der im Nationalsozialismus begangenen Menschheitsverbrechen, die heute als Shoa oder Holocaust bezeichnet werden, und um die damit verbundene aufklärerische Wirkung für die Zukunft. Ein Dokumentarfilm, ein Fernsehfilm und zwei Spielfilme, die international viel beachtet wurden und viele Preise bekamen, erinnern jetzt viele Jahrzehnte später an eine Zeit, in der jeder, der die Verbrechen beim Namen nannte, als Vaterlandsverräter und Nestbeschmutzer beschimpft wurde. Überdies beweisen die jüngsten Prozesse gegen NS-Täter, die heute Greise sind, das Versagen der Justiz in der Nachkriegszeit, die personell im Wesentlichen die gleiche wie zur NS-Zeit geblieben war.
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