Die Neue Erziehung

Excerpt from Die Neue Erziehung: Essays Über die Erziehung zur Kunst und zum LebenZeuxidamus antwortete jemandem, der ihn fragte, warum die Lakedämonier ihre Vorschriften der Tapferkeit nicht schriftlich abfassten und der Jugend zu lesen gäben, es geschähe, um letztere an Thaten und nicht an Worte zu gewoh'nen. Das ist wie für unsre Zeit geschrieben, die viel zu sehr sich um Worte kümmert und viel zu wenig um das Handeln, Thun und Leben. "erkenne dich selbst lernt der Schüler: aber dieses Wort zu kennen nützt nichts, sondern nur das, was es sagen will, zu konnen, hat Wert. Wenn es nun Sache des blossen Unterrichts ist, das "kennen zu lehren, so ist es Sache der wahren Erziehung, zum "können anzuregen: Wir können wohl sagen: So spricht Cicero, so han delte Plato, das sind Worte des Aristoteles. Allein was sagen wir selbst? Was urteilen wir? Was thun wir? Jenes könnte ein Papagei ebensogut nachsagen wie wir. Es mag wohl heute Leh rer geben, Welche bei der Lektüre der Platonischen Dialoge in der Schulstube den Wert darauf legen, dem - Schüler Schätze für das Leben mitzugeberi, leuchtende Vorbilder edler Gesinnung, zu demecke, dass der Schüler diesen Vorbildern nacheifert und nachlebt, aber im allgemeinen thut man dies nicht. Man lässt vielmehr die Platonischen Dialoge nur vom philologischen Stand punkte aus lesen. Natürlich muss man, . Ehe man sie lesen kann, die Wörter und die Grammatik der Sprache, in der sie geschrie ben sind, gelernt haben: dies aber betrifft nur die Vorstufe und Vorbedingung. Der Zweck der Lektüre aber ist, die hohe Moral und Philosophie, welche jene Dialoge darstellen, für das eigene Leben zu verwerten. Hierauf dies kann ganz unumwunden ausgesprochen werden wird in der Erziehung zu wenig Nach druck gelegt. Wenn man einwenden würde, dass Jene Moral für unsere Zeit nicht mehr passe, . So wurde man damit sagen, dass diese ganze Lektüre und folglich auch die Erlernung der griechi schen Sprache denn für grammatikalischen und formellen Un terricht würde-die Muttersprache auch genügen unnütz sei. Dies ist aber durchaus nicht der Fall.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

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Artikelnummer 9780265296257
Produkttyp Buch
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Einband Fester Einband
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Autor Pudor, Heinrich
Verlag Forgotten Books
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Erscheinungsjahr 2017
Seitenangabe 356
Sprache ger
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