Die letzten Tage von Hongkong

Der zweifache Tod der Freiheit 2019/2020 - Zwischen den Jahren ist Marko Martin mit seinem Partner in Hongkong. Am Neujahrstag nimmt er an den Protesten der Demokratiebewegung teil. Es werden die Letzten sein. Gleichzeitig machen Nachrichten von einem neuartigen Virus die Runde. Das intime Porträt einer Stadt, die in wenigen Tagen alle Freiheit verliert. Was kann Literatur dagegen setzen? Vielleicht ihr Insistieren auf Gedächtnis und die Freiräume unzensierter Reflexion. Marko Martin hat die »Sonderzone« oft besucht. Manche seiner Bekannten sind vorsichtiger geworden, stiller. Andere sind angepasster, wieder andere schon im Gefängnis. Doch zwischen den Jahren ist Hongkong noch frei. Zumindest in Teilen. Zusammen mit seinem Partner zieht Martin durch die faszinierende Stadt. Die Angst ist spürbar, egal ob bei Museumsangestellten oder im hedonistischen Nachtleben. Als sie am 1. Januar 2020 an der Demonstration für den Erhalt der Bürgerrechte teilnehmen, ahnen sie ebenso wenig wie der prominente Aktivist Joshua Wong, dass es vorerst die letzte sein wird. Die letzten Tage von Hongkong sind kein Abgesang auf die freie Welt, sondern - im Erzählen und Erinnern - ein Einspruch gegen Diktaturen und die Ignoranz, die diese den Menschen aufzwingen will.

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