Die letzten Generalsekretäre

Die Staaten des Warschauer Paktes wurden in den letzten zwei Jahrzehnten ihres Bestehens von Funktionären beherrscht und geprägt, die vieles einte: Sie waren in Krisensituationen mehrheitlich durch gezielte Entmachtung des Vorgängers oder einen Putsch gegen ihn an die Macht gekommen, so Leonid Breschnew durch den Sturz Nikita Chruschtschows 1964, Gustáv Husák als Spätfolge der Niederschlagung des Prager Frühlings 1969, Edward Gierek nach den Dezemberunruhen in Polen 1970, Erich Honecker durch den erzwungenen Rücktritt Walter Ulbrichts 1971. Ausnahmen bilden János Kádar und Todor Schiwkow, die die politische Macht bereits 1956 bzw. 1954 errangen. Die Autorinnen und Autoren der Beiträge in diesem Band fragen, wie politische Herrschaft durchgesetzt und staatliche Macht verkörpert wurde in einer Zeit, in der dem Kommunismus seine Legitimation, das bessere Morgen, abhandengekommen war. Sie beleuchten kulturelle und milieuspezifische Prägungen der Generalsekretäre ebenso wie ihre sozialen und generationellen Spezifika, und sie analysieren Politikstile und Herrschaftsrituale in der Zeit des Realsozialismus.Mit Beiträgen zu Josip Broz Tito, Todor C. Schiwkow, János Kádár, Leonid Breschnew, Nicolae Ceausescu, Gustáv Husák, Edward Gierek, Erich Honecker, Wojciech Jaruzelski und Michail Gorbatschow.

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