Die Kontroverse um die nationalsozialistische Vergangenheit Hans Filbingers. Die öffentlichen politischen Reaktionen

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Note: 1, 0, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: "Doch Elefanten sterben langsam.", schrieb Renate Faerber, Korrespondentin der "Frankfurter Rundschau", am 8. August 1978. Gemeint ist damit Hans Karl Filbinger. Einen Tag zuvor hatte der CDU-Politiker seinen Rücktritt als baden-württembergischer Ministerpräsident erklärt. Dem voraus ging eine öffentliche Kontroverse um die Marinerichtertätigkeit Filbingers während des Zweiten Weltkrieges und in Kriegsgefangenenlagern, die - wie es das Faerber-Zitat bereits andeutet - sich über mehrere Monate erstreckte. Die Filbinger-Debatte fand in einer Phase statt, in der die Auseinandersetzung mit Geschichte Konjunktur hatte und vor allem die NS-Vergangenheit einen breiten gesellschaftlichen Raum einnahm. Dies manifestierte sich auf mehreren Ebenen - beispielsweise: durch Besucherrekorde bei historischen Ausstellungen zu der Thematik, im Fernsehen über die US-amerikanische Serie "Holocaust" (1978), juristisch durch weitere NS-Prozesse (zum Beispiel Majdanek-Prozess von 1975-1981), mittels kultureller Kontroversen (wie die Debatte um Rainer Werner Fassbinders Theaterstück "Der Müll, die Stadt und der Tod" (1976)). Die Diskussion um die NS-Vergangenheit Filbingers traf somit auf eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit und eine sensibilisierte Gesellschaft. Dabei erfuhr sie vor allem von den Medien eine stetige Thematisierung und Reaktualisierung: Angestoßen von einem Artikel in der Wochenzeitung "Die Zeit" spitzte sich die Debatte unter anderem nach der "Spiegel"-Veröffentlichung eines Aufsatzes des Jurastudenten Filbingers von 1935 und einem "Panorama"-Fernsehbericht über weitere Todesurteile unter dem Marinerichter Filbinger kontinuier-lich zu. Die Diskussion füllte zahlreiche Kommentarspalten und Feuilletons in der Presse, Publizisten wie Rudolf Augstein und Gerd Bucer

26,90 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783656599081
Produkttyp Buch
Preis 26,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Jenke, Nadine
Verlag Grin Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20140225
Seitenangabe 36
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben