Die Jugenddichtung Friedrich Hölderlins Buchkatalog

Excerpt from Die Jugenddichtung Friedrich Hölderlins: Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde, von der Philosophischen Facultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin Genehmigt und Nebst den Beigefügten Thesen Öffentlich zu Verteidigen am 29. Juli 1899Wie die Zeit der Hölderlinischen Jugend eine vollige gesellschaftliche und geistige Stagnation fur das Land be deutet, se charakterisirt sich auch die schwäbische Lyrik jener Tage als durchaus vorgoethiseh. Sie ist eine Poesie der Bildung, die, fast nur von Geistlichen und Lehrern gep¿egt, im Ganzen auf einer gewissen Höhe steht, im Einzelnen aber keine Individualitäten aufweist. Eigen ist ihr eine ausgesprochen didaktische, religiose und politische Tendenz, von der sie aber auch die Wendung zur Idylle, zur Ge legenheitspoesie und zum Volkstümlichen zu nehmen weiss. Ihr Stil trifft besser den patheüschen, als einen oft versuchten naiven Ton, die Form huldigt neben dem volkstümlichen Reim antiken Mustern. Klopstock und Bürger sind die allgemein ges'chätzten Vorbilder, deren Vereinigung sich in Schubert darstellt, an denen man auch noch festhält, als die Zeit schon über sie hinweggeschritten war. Während das starke, der Heimat früh entfremdete Talent Schillers bald andere Wege einschlug, fassen sich in dem 11 Jahre jüngeren Hölderlin noch einmal die Tendenzen dieser sinkenden Zeit, der bald eine andere, frischer bewegte folgen sollte, zusammen.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.