Die japanische Gesellschaft im 19. Jahrhundert - Motive und kulturelle Basis für die Isolation

Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Völker, Note: 2, 0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: Japan gilt als Ausnahmefall in der Entwicklung der Industriestaaten. Natürlich ist jede Gesellschaft hinsichtlich ihrer Geschichte und Kultur einmalig, aber kein anderes Land schaffte es, in nur so kurzer Zeit vom Feudalstaat zu einer der führenden Industrienationen der Erde zu werden. Erst 1853 kamen die Japaner durch den Druck der Amerikaner mit der industrialisierten Zivilisation europäischer Tradition in Kontakt, doch schon ca. 120 Jahre später hatten sie die USA in den Bereichen Computertechnik, Automobilbau und Mikrotechnologie von ihrer globalen Führungsposition verdrängt. Über dieses Phänomen sind vor allem in den japanischen Sozialwissenschaften viele Theorien entwickelt worden. Ein Fakt ist dabei für den Zustand Japans im 19. Jahrhundert immer wieder stark betont worden: Japans über 250jährige internationale Isolation. Ausgehend vom 17. Jahrhundert isolierte sich der japanische Staat unter der Führung des "Tokugawa-shogunats" außenpolitisch von allen anderen Staaten und erhielt so über zweieinhalb Jahrhunderte ein stabiles feudales System aufrecht. Für den ausländischen Betrachter des 19.Jahrhunderts schien es so, als sei in Japan die Zeit stehengeblieben. Die Japaner lehnten außerdem alles "ausländische" kategorisch ab, sie drängten auch nicht darauf, die moderne Zivilisation kennenzulernen. Diese Einstellung hielt jedoch nicht lange an: als Commodore Perry die Kampfkraft seiner "Schwarzen Schiffe" demonstrierte, schreckte die japanische Gesellschaft auf. Die Ohnmacht gegen die militärische Macht der USA mit ihrem, durch die Industrialisierung weit entwickelten, Militärapparat ließ ihr kaum eine Wahl. Sie erkannte, daß der japanische Staat ohne eine Anpassung an die moderne Entwicklung zu einem unbedeutenden Spieler in der langsam beginnenden Globalisierung werden würde. Dementsprechend schnell fiel die Entscheidung, das "shogunat" der Feudalzeit aufzulösen und den Kaiser als gottähnlichen Herrscher zu reaktivieren. Dies führte zusammen mit der Industrialisierung und Militarisierung Japans zu einem Expansionsdrang, der erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein Ende fand. In der vorliegenden Arbeit möchte ich mich, angeregt von der Situation Japans im 19. Jahrhundert, mit der Motivation und der kulturellen Basis der japanischen Gesellschaft befassen, die zu der internationalen Isolation und ihrer langen Aufrechterhaltung führten.

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Artikelnummer 9783640129508
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Kloska, André
Verlag GRIN Publishing
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Erscheinungsjahr 2008
Seitenangabe 28
Sprache ger
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