Die Entnazifizierung Richard Wagners

Die Bayreuther Festspiele, während des Dritten Reiches "Hitlers Hoftheater" (Th. Mann), schienen nach dem Zweiten Weltkrieg am Ende und Wagner selbst unheilbar beschädigt. Als 1951 die Bayreuther Festspiele von den Wagner-Enkeln Wieland und Wolfgang doch wiedereröffnet wurden, war dies nur möglich durch einen radikalen ästhetischen wie weltanschaulichen Bruch mit der Vergangenheit. Auf der Bühne wie in den Programmheften der Festspiele vollzog sich der Wandel zu einem neuen Wagner-Verständnis. Anfangs schrieben die alten NS-Autoren auf Wielands Einladung weiter, allerdings mit neuen Themen, und nur allmählich kamen neue Autoren wie Ernst Bloch, Hans Mayer und Theodor W. Adorno hinzu, die das überkommene, völkisch-nationalistische Wagnerbild durch ein modernes ersetzten: Wagner wurde zum Zeitgenossen, der die kapitalistische Gegenwart in starken Texten und Bildern kritisierte. Der Chéreau-Ring von 1976 markierte den Kulminationspunkt dieser Entwicklung. In seinem neuen Wagner-Buch liest Udo Bermbach die Programmhefte der Bayreuther Festspiele auch als Spiegel des intellektuellen Klimas der jungen Bundesrepublik.

68,00 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783476051172
Produkttyp Buch
Preis 68,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband A, Theatre History, History of Germany and Central Europe, Performing Arts, Music, Theatre and Performance Arts, J.B. Metzler Humanities, Theater—History, Europe, Central—History, European History, European History, Central Europe, Fester Einband
Meldetext Lieferbar in ca. 20-45 Arbeitstagen
Autor Bermbach, Udo
Verlag Metzler-Pöschel
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2020
Seitenangabe 294
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben