Die Armenierfrage in der Türkei

Die offizielle Geschichtsschreibung der Türkischen Republik kennt keinen Völkermord an den Armeniern. Die »Umsiedlungen« gelten als unschöne, aber unabwendbare Folge des Ersten Weltkrieges. Die Entdeckung der Erinnerung hat jetzt Bewegung in die öffentliche Diskussion gebracht: Die Generation der Enkel beginnt, von den Großeltern zu erzählen. Diese Geschichten handeln vom Weiterleben nach dem Untergang des Vielvölkerreichs, von Leid, Schweigen und Verwüstung. Sie gehen den Menschen ans Herz. Sie rufen Anteilnahme, nicht aber ideologische Abwehrreflexe hervor. Viele in der Türkei haben sich inzwischen aufgemacht, die Vergangenheit mit anderen Augen zu erkunden ? mit ihren Erkenntnissen sind sie eine Provokation für die Hüter der offiziellen Doktrin. Mit großer Sachkenntnis und Sorgfalt fasst Sibylle Thelen den Stand der Forschung zu den Ereignissen von 1915 zusammen, geht der Tradition des Vergessens und Verdrängens nach und erzählt mit Empathie vom Aufbruch der Bürger in die Vergangenheit. Vom Umgang mit dieser Vergangenheit wird die demokratisch- pluralistische Entwicklung der Türkei und ihr Verhältnis zu Europa abhängen.

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Artikelnummer 9783803126290
Produkttyp Buch
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Einband Türkei : Politik, Zeitgeschichte, Armenien : Politik, Zeitgeschichte, Armenier, Völkermord, Geschichte, Rezeption, Türkei, Genozide und ethnische Säuberung, Geschichte: Ereignisse und Themen, Armenien, Verstehen, Kartonierter Einband (Kt)
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Autor Thelen, Sibylle
Verlag Wagenbach
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Erscheinungsjahr 20100427
Seitenangabe 96
Sprache ger
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