Deutsche Dichtung Band 2 (Deutsche Dichtung, Bd. 2)

Zweierlei wird an dieser subjektiven wie aufschlussreichen Auswahl deutlich: Zum einen nimmt Goethe eine zentrale Rolle ein, sein Name »beherrscht ein ganzes dichterisches jahrhundert« - und »[verträgt] als gegensatz allein Jean Paul«, den es der Vergessenheit zu entreißen galt. Als Antipode kamen indes keinesfalls, wie die Herausgeber polemisierend vermerken, Schiller oder Heine infrage: »jener der feinste schönheitslehrer · dieser der erste tagesschreiber«. Zum anderen sucht George damit seinen Anspruch auf die Nachfolge der versammelten Dichter - und insbesondere Goethes - zu begründen. Band 2 versammelt eine Auswahl aus dem Werk Goethes, wobei den Hymnen und Oden sowie Gedichten aus dem West-Östlichen Diwan am meisten Raum zugestanden wird. Doch auch frühere Werke wie das berühmte Gedicht über die Fahrt auf dem Zürcher See oder das Sesenheimer »Willkommen und Abschied« finden ebenso Eingang in die Sammlung wie beispielsweise die Mondgedichte »An Luna«, »An den Mond« oder »Dem aufgehenden Vollmonde«. So lässt sich einerseits das dichterische Werk Goethes kennenlernen - und man erfährt gleichzeitig, wie George und Wolfskehl eines ihrer dichterischen Vorbild lasen: eine abwechslungsreiche poetische Lektüre wie auch Ausgangspunkt für intertextuelle Studien.

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