Derrida oder Dekonstruktion & Terror

Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2, 3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Arbeit besitzt sogar eine These, nämlich der Terror ist überall. Das reiht sich in ein randständiges postmodernes Denken wie bei Rudolf Heinz ein, wo die Gewalt überall ist. Die Arbeit beschäftigt sich nun im weiteren damit, diese These Derrida zuzuordnen und kann sich dabei auf ein paar Randbemerkungen von Derrida berufen. Gerecht wird das Derrida nicht. Die Dekonstruktion als filigranes unendliches Nachspüren, das vor keiner Schwierigkeit und vor keiner weiteren Differenzierung zurückschreckt, stellt der Autor damit in ein schlicht simplifizierendes Licht. Im Sinne der Dekonsturktion kann es gar nicht überall Terror und Gewalt geben, hat sie es daher auch nicht nötig, sich als Fluchtpunkt vor dergleichen anscheinend kosmischer Gewalt und intergalaktischem Terror - und selbst wenn dieser nur in den Medien stattfindet - zu begreifen. Nein, die Arbeit verfehlt den Sinn der Dekonstruktion gründlich, so gründlich, dass ihr zumindest ein gewisser Wurfcharakter nicht abzusprechen ist. Über Stil kann man streiten. Mir gefällt der Stil nicht. Aber die Arbeit hat Stil. Dazu gehören Wendungen, die mir häufig allzu banal erscheinen. Aber das ist natürlich ein sehr subjektives Kriterium. Ich möchte der Arbeit daher vor allem ihre Geste zugute halten. Sie hat sicher Mühen gemacht und sie wurde sicher auch begeistert geschrieben. Sie fällt mit ihrer Geste aus dem Rahmen, auch und gerade der Dekonstruktion. Aber just das sollte sie vor einer Ablehnung bewahren. Die normale Wissenschaft versteht die Novität nicht. Daher verstehe ich die Novität dieser Arbeit auch nicht, nicht ihr Paradigma. Aber gerade daher sollte sie aus dem wissenschaftlichen Diskurs nicht ausgeschlossen werden. Hier liegt eine Fußangel der Arbeit selbst: wer sie ausschließt, macht sich zum Komplizen des Terrors, da die Arbeit doch gerade als Flucht vor demselben und seiner Allpräsenz zu verstehen ist. Nun wäre das allerdings nicht so schlimm, wenn der Terror sowieso überall ist und man ihm sowieso nicht entgeht. Aber es gibt auch noch das Moment der Pietät gegenüber der Andersheit des anderen Schreibstils, der Geste, die doch vom Humanen kündet und dem Engagement, das sie verheisst. [...]" (Prof. Dr. Hans-Martin Schönherr-Mann)

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Artikelnummer 9783640436637
Produkttyp Buch
Preis 65,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Köller, Oliver
Verlag Grin Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20091006
Seitenangabe 96
Sprache ger
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