Der Wertsack ¿ Parodie oder Plagiat? Zu ¿Bundespost¿ von Wolf Wondraschek

Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1, 0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Wie Worte wirken - , Sprache: Deutsch, Abstract: Jedes wissenschaftliche Werk, jeder juristische Kommentar und jede bundesamtliche Verlautbarung sind darauf angewiesen, dass der Leser versteht, wovon genau gesprochen wird. Dazu stellen die meisten Veröffentlichungen Definitionen der benutzen Termini an den Anfang des Textes, um klar abzugrenzen, was gemeint ist und - was noch viel wichtiger ist - was nicht gemeint ist. Definitionen bestimmen demnach, was wir uns unter einem Begriff vorstellen, welche Eigenschaften in ihm enthalten sind oder welche Funktionen er erfüllt. Dabei sind sie auf eine klare Sprache angewiesen, die Doppeldeutigkeiten vermeidet und sich klar von anderen Wortlauten abgrenzt. Gerade im Berufsfeld der Juristerei können unterschiedliche Auslegungen eines Terminus zu unterschiedlichen Urteilen "im Namen des Volkes" verhängt werden. Stimmen Begriffsdefinitionen der Anklage und der Verteidigung nicht überein, können beide Seiten eine Tat unterschiedlich auslegen. Ein Gelddiebstahl in etwa ist erst dann gegeben, wenn der Eigentümer auch der Gewahrsamsträger ist, während das selbe Delikt, also die unrechtmäßige Entwendung von Geld, ein Betrug ist, wenn der Bestohlene der Vermögensinhaber ist. Es sind also Unterschiede der Merkmale, die einen Begriff erst definieren. Besonders in Bundesagenturen und Ämtern finden sich juristische Texte, die sprachlich zwar sehr präzise, aber dennoch scheinen, außerhalb der vernünftigen Welt zu stehen. So bestimmt die Bundesagentur für Arbeit: "Welches Kind bei einem Elternteil erstes, zweites, drittes oder weiteres Kind ist, richtet sich nach der Reihenfolge der Geburten. Das älteste Kind ist stets das erste Kind." Der Leser fragt sich an dieser Stelle, warum die BAA es für nötig erachtet, diese offensichtliche Tatsache genau zu definieren. Eine Antwort konnte bislang noch nicht gefunden werden. In der vorliegenden Arbeit werde ich mich mit einer Parodie auf die juristische Fachsprache auseinandersetzen. Es handelt sich dabei um den Text "Bundespost" von Wolf Wondraschek. Zunächst ordne ich diesen in seine Rezeption ein und erörtere anschließend den Begriff der Definition. Dann analysiere ich den Text als ganzes in seiner Sprache und werde ihn in den Kontext einer Parodie bringen. Danach untersuche ich die Merkmale, die dazu führen, ihn als Parodie auszuzeichnen und zeige, warum der Text dem Leser erst auf den zweiten Blick als Parodie erscheint.

26,90 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783656388555
Produkttyp Buch
Preis 26,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Acker, Daniel
Verlag Grin Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20130312
Seitenangabe 24
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben