Der Placebo- und Nocebo-Effekt

Das Wort Placebo - zunächst ein Fachwort der medizinischen Forschung - ist aus dem Sprachgebrauch nicht mehr wegzudenken. Im Kontext von Studien bezeichnet es einerseits eine Scheinarznei bzw. ein Medikament ohne Wirkstoffe und wird andererseits im öffentlichen Verständnis mit Täuschung in Verbindung gebracht. Eine Wirkung kann ein Placebo eigentlich gar nicht haben, und in Studien ist er auch nur eine reine Messgröße. Das Wort Placebo-Effekt zeigt jedoch, dass es eine durch ein Placebo hervorgerufene physiologische Wirkung geben kann, und solch ein Placebo kann sogar nicht nur zu positiven Effekten führen, sondern er kann auch negative (unerwünschte) Wirkungen erzeugen. Aus diesem Grund bildete sich in der Medizin ergänzend zum Begriff Placebo der Begriff Nocebo heraus. Die Wirkmechanismen sind durch die Forschung für beide Begriffe längst erfasst. Belegt ist ihre Existenz aber nicht nur für Medikamente, sondern auch für Operationen und andere medizinische Interventionen. Darüber hinaus wirken Placebos und Nocebos sogar außerhalb der Medizin: In der Musik und im Sport sowie ganz besonders in der Werbung und im Konsum. Die Bedeutung der Begriffe Placebo und Nocebo geht daher weit über die Medizin hinaus. Die Autorinnen und der Autor schließen mit ihrem wegweisenden Buch eine große Lücke in der modernen Gesundheitsforschung. Sie zeigen Wege auf, um die Geist-Körper-Forschung auf eine neue Grundlage zu stellen. Die Wissenschaft, aber vor allem auch jeder Einzelne, findet in diesem Werk wertvolle Ansätze, um die tiefgreifende Macht des eigenen Denkens neu zu bewerten. Jeder Gedanke beeinflusst das menschliche Wohlbefinden!

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