Der Moana-Effekt

Die Autorin Kirsten K¿hlke hatte im Dezember 2003 den Allegra-Literaturpreis gewonnen. Kurz zuvor hatte sie das Manuskript ihres ersten Romans ¿Der Moana Effekt¿ bei uns eingereicht: gewisserma¿n ein philosophischer Reise-Roman, in dem das Buch derri¿ erfunden und sogleich an mehreren Personen erprobt wird: B¿cher, die sich, wie ein Print-on-Demand, ihrem jeweiligen Leser inhaltlich anpassen ¿ Durch die Moana Effekte f¿hren einerseits ein albernes Herrenhandt¿hchen mit m¿gem philosophischem Sachverstand, sowie keine Geringere als Ludwig Wittgensteins Fliege, die uns den Ausweg aus ihrem Fliegenglas weisen sollte! ¿ ¿Rational betrachtet, ist es ein Ding der Unm¿glichkeit, da¿sich ein Herrenhandt¿hchen verpuppt ¿ das funktioniert nicht, jedenfalls nicht unter gew¿hnlichen Umst¿en. Aber wom¿glich handelt es sich bei dem nun folgenden um einen singul¿n Fall, denn ich, ein kunstledernes Herrenhandt¿hchen, habe mich tats¿lich verpuppt beziehungsweise bildlicher gesprochen: ich entpuppte mich sogar als regelrechtes Schicksalsding, als ich mich unvermutet aus der schattigen Sph¿ unscheinbarster Bedarfsgegenst¿e herausl¿ste [¿] Ohne meine Mithilfe s¿ Henriette jetzt nicht hier, und sie gen¿sse nicht die zauberhafte Aussicht auf den K¿stenstreifen mit seinen jadegr¿nen Dattelpalmen und Sandd¿nen, deren vielgestaltige R¿cken im Licht der eben untergehenden Sonne perlmutterrosa schimmern. Ohne meine Entpuppungsmacht h¿e Heinrich niemals Monsieur Be¿Haddih kennengelernt und Ludmilla wom¿glich nie erfahren, welche erotischen M¿glichkeiten sich entfalten, wenn man einem gr¿n¿igen Tuareg dreimal mitten auf die Stirn tippt.¿ ¿ Ein vergn¿gliches Roman-Deb¿t ist Kirsten K¿hlke gelungen, die 1965 in R¿sselsheim geboren wurde. Nach dem Abitur studierte sie Vor- und Fr¿hgeschichte und klassische Arch¿ogie in Mainz, dann freie Malerei in Wiesbaden ¿ was konsequent in einen Abschlu¿im Fach Gesellschaftswissenschaften in Frankfurt m¿ndete. Zuletzt war sie Veranstaltungsleiterin einer Kunststiftung. ¿ Kirsten K¿hlke las 2001 in der Endrunde des Open-Mike, Literatur-Werkstatt Berlin, unter dem Pseudonym Sten K¿hlk, 1999 erhielt sie den W¿rth-Literaturpreis, Poetikdozentur der Universit¿T¿bingen, 1999 den Frauenliteraturpreis Kreis Gro¿Gerau, 1999 und 1998 belegte sie den 2. Platz um den Literaturpreis zur Buchmesse im Ried. ¿ Sie lebt und arbeitet in R¿sselsheim, ¿ber das man zum Beispiels dies erf¿t: ¿Im Rhein-Main-Gebiet schneit es so gut wie nie. Wenn es einmal schneit, dann gro¿, nasse Flocken, die den Himmel verd¿stern und den kleinen Kindern, die hinter den Fensterscheiben aus Doppelglas stehen und sich die Nasen plattdr¿cken, die Herzen brechen, weil sich die Flocken partout nicht auf der Erde anh¿en wollen zu wei¿n Wehen, sondern beim ersten Kontakt mit dem schwarzen Asphalt hinschmelzen. Das liegt vermutlich daran, da¿das Rhein-Main-Gebiet ein hei¿s Pflaster ist oder hat oder vielleicht auch an unterirdischer Vulkant¿gkeit. Henriette wei¿es nicht, glaubt aber, da¿es eine wissenschaftliche Erkl¿ng daf¿r geben mu¿ denn in anderen Teilen der Welt schneit es durchaus erfolgreich. Sogar in Rom hat es einmal geschneit, und der Schnee ist kurz liegengeblieben, so da¿die R¿mer ihre Spanische Treppe zum Rodelhang erkl¿en und einen Tag lang Spa¿hatten. In R¿sselsheim jedenfalls, einer Stadt, die auch mit R anf¿t und mit M aufh¿rt, genau wie Rom, ist Schnee aber eine Rarit¿¿

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Artikelnummer 9783933974464
Produkttyp Buch
Preis 30,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Fester Einband
Meldetext Neuauflage/Nachdruck unbestimmt
Autor Kühlke, Kirsten
Verlag Dielmann Axel Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2004
Seitenangabe 287
Sprache ger
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