Der Indische Idealismus

Excerpt from Der Indische Idealismus: Eine StudieDenkens durch die fortschreitende Indische Philo logie aufgedeckt sind, so dürfen und müssen wir wissen, daß die Bhagavadgita, der Gesang des Er habenen, keine reine Quelle ist und daß hier vieles zusammen¿ießt, das verschiedenen Ursprungs ist. Genau vermögen wir ja die Zeit ihrer Abfassung nicht zu bestimmen. Wenn ich für einen Augen blick Geschichtsphilos0phie treiben wollte, würde ich sagen: Als die Bhagavadgita geschrieben wurde, war die Grundung des Buddhismus möglich. Doch an jeder Geschichßphi1050phie ist immer etwas falsch. Jedenfalls ist in der Bhagavadgita der Idealis mus der ältesten Upanishads, der kein System war, in ein unnatnrliches Verhältnis zum Sankhya, dem System des Indischen Rationalismus, getreten und hat ein Neues, ein System der Begeisterung, das Yoga ausgelöst. Ich bedauere, nichts von Chemie zu verstehen, um in ihren kunstlich-natür lichen Prozessen ein Analoges zu finden. Der Name des Dichters ist uns unbekannt, und seinen Cha rakter mögen wir uns mit größter Vorsicht und im ganz allgemeinen aus den Widersprüchen bilden. Der Dichter muß eine Natur von weniger Er fahrung als Wünschen gewesen sein, leichtsinnig, ja ober¿ächlich, aber doch wieder fromm und von echter Einfalt des Glaubens und Wunsches. Ich vermeide gern das Wort Eklektiker, aber unser Dichter hat sich wahllos an allen Bekenntnissenseiner Zeit gefreut als wäre ihm alles nur an seiner Freude gelegen. Wörtlich sozusagen steht in seinem Werke das Sankhya und das Yoga, aber im Bildlichen, in der Freude lebt der große Idealismus der ältesten Upanishads. Es ist, als wäre der Dichter in diesem geboren und zu jenen erzogen werden, und doch tut er das nicht, was jeder Abendländer getan haben wurde: er nimmt den Widerspruch zwischen Geburt und Erziehung gar nicht persönlich und versucht auf keine Weise, ihn als Charakter, im eigenen Charakter, in seiner Persönlichkeit zu lösen. Diese Charakterlosigkeit, wenn ich so sagen darf, diese Unordnung ist durch aus indisch und beunruhigt nur uns und nicht den Indischen Dichter. Wir suchen hinter Widersprüchen einen Charakter, ja wir zwingen lieber die Wider sprüche in ein System, bevor wir auf den Charakter verzichten, und finden es im engeren Kreise sogar nicht widerspruchsvoll, vom Charakter ein System zu fordern. Der Indische Dichter, der Inder über haupt besitzt hier mehr largesse. Er läßt die Widersprüche an der Ober¿äche, er glaubt endlich nicht an Systeme, und der alte große Idealismus war ihm weder durch das Sankhya noch durch das Yoga gestört. Der alte große Idealismus der Upanishads allein war schließlich seine Begeiste rung, das Ursprüngliche, und darum gibt der Dichter allen denen Recht, die in der Bhagavadgita zunächstund immer wieder, wie ich es von mir sagte, die Upanishads, die ältesten Upanishads lesen.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

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Artikelnummer 9780265346730
Produkttyp Buch
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Einband Fester Einband
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Autor Kassner, Rudolf
Verlag Forgotten Books
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Erscheinungsjahr 2017
Seitenangabe 104
Sprache ger
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