Der Hitlerputsch 1923

Seit Jahrzehnten hat es keine neue Darstellung des Hitlerputsches von 1923 mehr gegeben. 100 Jahre nach den dramatischen Ereignissen in München nimmt sich der Historiker und Journalist Wolfgang Niess den Stoff erneut vor und zeigt, dass Hitlers dilletantische Aktion nur die Spitze des Eisbergs war. Darunter verborgen liegt die Geschichte eines Hochverrats, an dem Teile der bayerischen politischen und militärischen Eliten beteiligt waren und dessen Ausläufer bis nach Berlin reichten. Am Abend des 8. November stürmt Adolf Hitler mit gezogenem Revolver in den Bürgerbräukeller und verkündet den Beginn der nationalen Revolution. Wenige Stunden danach endet diese im Kugelhagel an der Feldherrnhalle. Hitlers Nebenmann stirbt, er selbst flüchtet und wird später unter kläglichen Umständen verhaftet. Die NS-Propaganda hat den Putsch ganz für die NSDAP reklamiert und ihn zum Opfergang verklärt, der das Dritte Reich erst möglich machte. Doch eigentlich stand damals ein ganz anderes Stück auf dem Spielplan. Die politische und militärische Führung Bayerns plante den Sturz der Republik, den "Marsch auf Berlin". Mit detektivischem Spürsinn deckt Wolfgang Niess das Netzwerk der Verschwörung auf und zeigt, wie Hitler das ganze Unterfangen ruinierte. Schlecht informiert preschte er vor und vereitelte die Pläne der bayerischen Führung und ihrer Gleichgesinnten in Berlin. So hat ausgerechnet Hitler den Demokraten die Chance verschafft, die Weimarer Republik zu retten, als sie schon verloren schien.

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