Der Hergang bei den Deutschen Königswahlen (Classic Reprint)

Excerpt from Der Hergang bei den Deutschen KönigswahlenDie bekannte Thatsache, dass bei den Konigswahlen seit 1257 nur Ein Kurfürst im Auftrag und Namen der übrigen die Wahl in rechtsgiltiger Weise vollzog, erklärt Bresslau für eine Nachahmung des bei den Papstwahlen damals üblichen Ge brauches. "es kann mit voller Bestimmtheit angenommen werden, dass die deutschen Kurfürsten, nachdem um die Mitte des 13. Jahrhunderts das ausschliessliche Recht der Königs wahl auf sie übergegangen war, und als sie sich nun über die Art zu verstandigen hatten in der sie ihr neues Recht aus üben wollten, mit bewusster Absicht beschlossen die Wahl des Königs in derselben Form zu vollziehen, die bei der Papstwahl und wohl in Nachahmung dieser bei den Bischofswahlen uhlich war. Auch ist es nicht schwer, den Grund zu erkennen aus dem sie einen solchen Entschluss -fassten (s. "bei dieser Lage der Dinge mussten die Kurfürsten, wenn sie einer Verwen der Wahl durch den Papst vorbeugen wollten, darauf bedacht sein, in beiden Be ziehungen sowohl hinsichtlich der Würdigkeit der Person des Gewählten wie hinsichtlich der Rechtsgültigkeit der Wahl die geeigneten Vorkehrungen zu treffen. "ein Papst konnte nicht wohl eine Wahl aus formellen Gnmden für ungültig erklären, wenn sie mit Beobachtung derselben Formalitäten vollzogen war, die bei seiner eigenen Wahl ein gehalten worden waren (s.Ich muss sagen: selten ist eine Behauptung, die allge meinen Beifall gefunden hat, so nach allen Seiten hin unhaltbar gewesen.Bresslau selbst stellt Papstwahl und Bischofswahl in Ver gleich. Beider Form war keine andere, als die für kirchliche Wahlen überhaupt übliche. Soweit die abendländische Kirche reichte, wurden Bischöfe, Aebte, Pröpste und Prioren, Prälaten jeder Art, nach denselben Normen gewählt. Die Kurfürsten hatten demnach gar nicht nothwendig, ihr Mittel, den Päpsten die Wahlen genehm zu machen, aus Rom zu entlehnen, jeder Kapellen konnte es ihnen angeben. Ohnehin kannten es die geistlichen Königswähler von jeher. Die Entdeckung Bresslaus schrumpft darauf zusammen, dass die Königswahlen der späteren Zeit grosse Aehnlichkeiten mit den Wahlen für geistliche Aemter aufweisen. Er ist überzeugt, diese Uebereinstim mung sei von den Kurfürsten zu einem gewissen Zeitpunkt absichtlich herbeigeführt worden. Hätte es denn wirklich auf die Päpste so grossen Eindruck gemacht, wenn wieder einmal kirchliche Einrichtungen weltlichen zum Vorbilds dienten? Das waren sie nachgerade gewöhnt. Bresslau versichert zwar (s. 139 Anm. "dass die Kurfürsten das Verfahren bei den Papst wahlen, nicht das bei den Bischofswahlen, haben nachahmen wollen, kann kaum zweifelhaft sein Die Kurie konnte aber unmöglich wissen, dass es gerade auf ihre Gebräuche abge sehen war wenn sie die Kurfürsten nicht darauf ausdrücklich aufmerksam machten.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

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Artikelnummer 9780428203603
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Autor Lindner, Theodor
Verlag Forgotten Books
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Erscheinungsjahr 2018
Seitenangabe 78
Sprache ger
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