Der Fall Moosbrugger (Steidl Nocturnes)

Im Jahr 1910 brachte ein bereits zuvor wegen Mordes verurteilter Täter in Wien eine Frau auf brutalste Weise ums Leben. Der Mörder Christian Voigt ging - wie Jack the Ripper - in die Kriminalgeschichte und als Moosbrugger mit Robert Musil in die Literaturgeschichte ein. Musil, seit Anfang 1911 in Wien, verfolgte den Prozess mit großem Interesse und baute ihn in die Architektur seines komplexen Romans Der Mann ohne Eigenschaften ein. Die handelnden Figuren - Ulrich, Agathe, Clarisse - sehen in Moosbrugger einen Unverstandenen, dem man helfen müsse. Die geistig verwirrte Clarisse will in Moosbrugger, da er Zimmermann ist, sogar eine Reinkarnation des Erlösers erkennen. Der Mörder wird aus dem Gefängnis befreit und in einer als Versteck angemieteten Wohnung untergebracht, wo sich die Bedienstete Rachel um ihn kümmert. Hier nun entfaltet sich ein Kammerspiel am Rande des Schreckens, das ständig in die Katastrophe abzukippen droht. Das beklemmende Psychogramm Moosbruggers, das den Autor auf der Höhe seiner Kunst zeigt, ist nicht nur eine atemberaubende Lektüre, es eröffnet den Leser*innen auch einen faszinierenden Zugang zu Musils oft als unzugänglich empfundenen Roman.

27,50 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783958297807
Produkttyp Buch
Preis 27,50 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Fester Einband
Meldetext Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen
Autor Musil, Robert / Nohl, Andreas
Verlag Steidl GmbH & Co.OHG
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20200522
Seitenangabe 122
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben