Der Arzt und sein Modell

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in deutschen Psychiatrien umfangreiche Fotosammlungen. Die Bilder zeigen psychisch kranke Patienten, die in der Regel von den Klinik-Ärzten fotografiert wurden. Welchen Sinn hatten solche Bilder und wofür wurden sie verwendet? Welche Begründungen lieferten die Mediziner für ihre Vorgehensweise und wie entwickelten sie eine ganz eigene Bildsprache der "psychopathologischen Porträts"? Klar ist, dass diagnostische oder wissenschaftliche Ziele zweitrangig waren. In einer Zeit, in der die deutsche Gesellschaft eine krankhafte Unterwanderung befürchtete, wollten Psychiater eine sichtbare Grenze zwischen Gesunden und Kranken ziehen. Für ihre Fotos liehen sie sich Symbole und Stilmittel aus der Kunst, um ihre Patienten als Gegenteil der eigenen Normen und Moralvorstellungen zu inszenieren. Die psychiatrische Patientenfotografie ist bisher weitgehend unerforscht. Dieser Band stellt sie nun erstmalig umfassend vor und ordnet sie in ihren medizin- und kulturhistorischen Zusammenhang ein.

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Artikelnummer 9783515090698
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen
Autor Bömelburg, Helen
Verlag Steiner Franz Verlag
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Erscheinungsjahr 2007
Seitenangabe 239
Sprache ger
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