Den Himmel zähmen

Wenn Hagelkanonen, Atombomben oder Spiegel im Weltall das Wetter beeinflussen sollen: Manuel Kaiser zeigt in seiner Geschichte der menschlichen Versuche, gezielt das Wetter und das Klima zu beeinflussen, welche Wissensbestände und gesellschaftlichen Kontexte das Sprechen über die Kontrolle atmosphärischer Phänomene in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ermöglichten. Im Kalten Krieg war der Aufstieg der Atmosphärenwissenschaften untrennbar mit der Entwicklung der Radar-, Raketen-, Satelliten- und Computertechnik verbunden. Ab 1960 gingen Meteorologen, Politiker und Militärs davon aus, in Zukunft nicht nur präzise Wetterprognosen erstellen, sondern auch aktiv in Klima und Wetter eingreifen zu können. In den 1970er Jahren stützten die aufkommenden Debatten zu Bevölkerungswachstum, Nahrungsmittelknappheit, Umweltbewusstsein und das Überleben der Menschheit den Wetter- und Klimabeeinflussungsdiskurs, trugen jedoch auch dazu bei, dass er zunehmend kritisch begleitet wurde. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0

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