"Demonstrativer Müßiggang" oder "rastlose Tätigkeit"?

Stricken, Sticken, Häkeln, Nähen - Handarbeiten sind essentieller Bestandteil des bürgerlichen Frauenideals im 19. Jahrhundert. Bärbel Ehrmann-Köpke macht unter Berücksichtigung vielfältiger Quellen wie Ego-Dokumenten, nicht-amtlichem Schriftgut von Schulen und Frauenvereinen aus den Hansestädten Hamburg, Bremen und Lübeck sowie einschlägiger Forschungsliteratur die Bedeutung von Handarbeiten für die Etablierung bürgerlicher Lebenswelten im 19. Jahrhundert sichtbar.Untersucht werden die im Leben bürgerlicher Mädchen und Frauen allgegenwärtigen weiblichen Arbeiten im Spannungsfeld von "demonstrativem Müßiggang" und "rastloser Tätigkeit". Häusliche Handarbeiten waren repräsentativer und distinktiver Ausdruck einer erreichten ökonomischen und gesellschaftlichen Stellung, zugleich aber oftmals Mittel zum Zuerwerb durch textile Heimarbeit. In der höheren Mädchenbildung hatte der Handarbeitsunterricht daher einen hohen Stellenwert und war fest verknüpft mit erzieherischen und disziplinierenden Bestrebungen, oftmals verbunden mit gesundheitlichen Schädigungen, die von Haltungsschäden über Kurzsichtigkeit bis zu Nervenerkrankungen reichten. Mit zunehmendem ehrenamtlichen Engagement bürgerlicher Frauen im Wohltätigkeitssektor eroberten Handarbeiten schließlich auch einen Platz im sozialen, außerhäuslichen Bereich.

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Artikelnummer 9783830923688
Produkttyp Buch
Preis 48,50 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
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Autor Ehrmann-Köpke, Bärbel
Verlag Waxmann Verlag
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Erscheinungsjahr 20181122
Seitenangabe 416
Sprache ger
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