Das Wirklichkeitsproblem in Transzendentalphilosophie und Metaphysik

Der vorliegende Band versammelt die Texte der gleichnamigen internationalen Tagung, die vom 25. bis zum 27. November 2011 auf Einladung der Heinrich Barth-Gesellschaft in Basel stattfand. Nebst einer philosophischen Kontextualisierung von Barths Denken widmen sich die Autoren und Autorinnen dem Verhältnis von Barths Wirklichkeitsbegriff zur kantianischen und neukantianischen Transzendentalphilosophie. Wie Barth seine Vorstellung der Wirklichkeit in einen weiter gefassten transzendentalphilosophischen Rahmen integriert, soll aus den verschiedenen Beiträgen ersichtlich werden. Eröffnet wird der Band von zwei Texten, die nicht direkt auf die Philosophie Barths eingehen, die aber dessen Kontext sowohl von einem objektiv-idealistischen Standpunkt aus (Kant, Rickert), als auch in Bezug zu subjektiv-idealistischer Bewusstseinsphilosophie (Dilthey, Husserl, Cassirer, Hönigswald) beleuchten. Anschliessend wird das Problem der Wirklichkeit bei Heinrich Barth anhand verschiedener Schwerpunkte untersucht: Ein Beitrag fragt, angelehnt an Kant und Dingler, nach der Abgrenzung von praktischer und theoretischer Vernunft - eine Unterscheidung, die für Barth von zentraler Bedeutung war. Es folgt eine Analyse, die mit Blick auf das Ästhetische die Verbindung zu Kants Kritik der Urteilskraft untersucht. Weiter wird die Frage nach dem Verhältnis von Wirklichkeit und Transzendenz sowie von Erscheinung und Eidos gestellt, letzteres im Hinblick auf Barths Primat der Existenzphilosophie vor der Ontologie. In der Folge wird Barths Existenzphilosophie derjenigen Paul Tillichs gegenübergestellt, wobei die jeweilige neukantianische Grundlage im Fokus steht. Den Abschluss bilden ein Text, der Barths Position gegenüber Hermann Cohens Geschichtsphilosophie bestimmt, sowie ein Aufsatz, der Barth in der Kulturgeschichte Basels verortet - u.a. in Bezug auf Edith Landmann aus dem George-Kreis. Der Herausgeber Christian Graf rundet den Band ab mit einem Text zu Barths «Position zwischen den Positionen», die sich in einem Weder-Noch einerseits und einem Zusammendenken unvereinbarer Positionen andererseits manifestiert: Das Wirklichkeitsproblem kommt «weder in der Metaphysik noch in der Transzendentalphilosophie gebührend zur Geltung», lässt sich aber auch nicht unabhängig von «diesen grossen geschichtlichen Möglichkeiten des philosophischen Gedankens» fassen. Inhaltsverzeichnis Vorwort I. Kantischer und neukantianischer Kontext Christian Krijnen Anerkennung, Wirklichkeit und praktische Vernunft im Neukantianismus Ernst Wolfgang Orth Die Rehabilitierung der Wirklichkeit als Kultur in Phänomenologie und Neukantianismus Kirstin Zeyer Heinrich Barths «Philosophie der Praktischen Vernunft» mit Blick auf die Wirklichkeitsproblematik Michael Hofer Reine Anschauung. Heinrich Barth und Kant II. Systematische Positionen Thomas Rentsch Transzendenz und Wirklichkeit. Kritisch-hermeneutische Analysen mit Thesen zu Heinrich Barth Claus-Artur Scheier Begriff und Erscheinung. Heinrich Barths Grundlegung einer Philosophischen Systematik III. Positionen im Vergleich Christian Danz Neukantianische Existenzphilosophie. Paul Tillich und Heinrich Barth Renate Schindler Transzendentaler Ursprung und fundamentales Lebensgesetz - Überlegungen zum Begriff der Geschichte bei Hermann Cohen und Heinrich Barth Wolfgang Christian Schneider Die «Transcendenz des Erkennens» von Edith Landmann und die Wirklichkeits- auffassung bei Heinrich Barth Christian Graf Position zwischen den Positionen

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