Das Subjekt in Märchenraum und Märchenzeit

Die Heldengestalt im Märchen kann die Grenze zu einem anderen Raum und zu einer anderen Zeit überschreiten, wo - vielleicht - das Wünschen hilft. Lacan zufolge kommt der Mensch in der Grenzüberschreitung zur Erfahrung seines Begehrens. Moralismen und Pädagogismen potenzieren die Paradoxie des Begehrens, indem sie es verbieten. Die Dynamik des Wünschens, die die Märchenhandlung vorantreibt, mündet in die Erfüllung unter der Bedingung des Verzichts. Tatjana Jesch unternimmt eine Suchfahrt in riesen- und zwergenhafte Dimensionen, in eine verlangsamte und beschleunigte Zeit und beobachtet, wie das Subjekt des Märchens aus eingefahrenen Bahnen geworfen wird, wie es sich immer wieder neu in Grenzwechseln rekonstituiert. Die Autorin knüpft hieran Überlegungen zu einer antipädagogischen Ethik der Psychoanalyse und zum Verhältnis von Gesetz, Moral und Macht. Dadurch erweist sie die Unerschöpflichkeit des Volksmärchens als ein Phantasma, das Jahrtausende lang in der Wiederholung des Gleichen immer wieder Neues erzählt.

50,90 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783851653069
Produkttyp Buch
Preis 50,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen
Autor Jesch, Tatjana
Verlag Passagen Verlag Ges.M.B.H
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 1998
Seitenangabe 332
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben