Das politische Ereignis als historische Geschichte: Aktuelle Auslandskorrespondentenberichte des Fernsehens in historiographischer Perspektive

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1, 0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: Auslandsberichterstattung, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In ihrer Dissertationsschrift "Das politische Ereignis als historische Geschichte" untersucht die studierte Germanistin und Historikerin Annette Verhein den Bezug aktueller Nachrichtensendungen zur Geschichte. Sie geht davon aus, dass innerhalb aktueller Tagesberichterstattung des Fernsehens ein Übergang von Politik in Geschichte stattfindet und stellt die These auf, dass "in der Verarbeitung tagespolitischen Geschehens... bereits eine erste Schicht von Geschichtsschreibung [entsteht]". Grundlage ihrer These bildet eine eigene Analyse der täglichen Nachrichtensendungen Tagesschau und Tagesthemen sowie des wöchentlichen Magazins Weltspiegel, der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt ARD. Innerhalb ihrer Untersuchung konzentriert sie sich konkret auf die Auslandsberichterstattung. Darunter fasst sie begrifflich alle Meldungen und Berichte, die "...aus dem Ausland [kommen], oder sich mit Ereignissen [befassen], die im Ausland [stattfinden]...".Um die Historizität von Nachrichten zu belegen wählt Verhein den Korrespondentenbericht aus, da dieser, als in sich geschlossener Beitrag des Auslandskorrespondenten, genügend Raum für die Interpretation von Ereignissen, unter Einbezug ihrer Entwicklung, bietet und damit die nötigen Voraussetzungen mitbringt Zeitgeschichte zu schreiben. In der Auslandsberichterstattung spielt zusätzlich zum Aspekt der Kontinuität und der Orientierung an generellen Nachrichtenfaktoren bei der Interpretation von Geschehnissen die Person des Medienakteurs sowie die Gesellschaftskultur des jeweiligen Berichtslandes eine wichtige Rolle. So deutet der Medienakteur ein Ereignis zunächst auf der Basis seines persönlichen Vorwissens und bildet sich ein erstes Urteil, ehe er sich weitere Informationen durch Dritte verschafft. Schließlich orientiert sich die Deutung eines Ereignisses am gesellschaftlichen Konsens bzw. erfolgt gemäß dem allgemeinen, zugleich gesellschaftlich-spezifischen Geschichtsverständnis. Durch die Vermittlung von Informationen über weltweite Geschehnisse und deren Sinnzusammenhänge nimmt die Auslandsberichterstattung eine Orientierungsfunktion für den Rezipienten wahr. Anhand der Berichte konstruiert sich der heimische Zuschauer seine Vorstellung von der Realität im Ausland.Anhand der Auslandsberichterstattung über Tschernobyl geht diese Arbeit dem Wechselspiel zwischen Ereignis, Historie, Berichterstatter und Rezipient auf den Grund und erhellt dessen Sinnzusammenhang.

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Artikelnummer 9783638806756
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Boennecke, Lucinde
Verlag Grin Verlag
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Erscheinungsjahr 20071210
Seitenangabe 28
Sprache ger
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