Das Nichtwissen der Wissenschaft am Beispiel Glyphosat

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Umweltwissenschaften, Note: 1, 7, Leuphana Universität Lüneburg (Nachhaltigkeitssteuerung), Sprache: Deutsch, Abstract: Problemlage: Die Wissenschaft ist einem erhöhten Druck bezogen auf die (vorwiegend wirtschaftliche) Nutzbarkeit ihrer Forschung ausgesetzt. Die dadurch steigenden Risikopotentiale erreichen zunehmend ein globales Ausmaß und vergrößern die wissenschaftliche Folgenverantwortung. Eine wichtige Rolle hierbei kommt dem Nichtwissen zu, das nicht durch vermehrte Forschung eliminiert werden kann, sondern eher noch vermehrt wird. Auch in der gesellschaftlichen Risikobewertung von Glyphosat tritt Nichtwissen auf, z.B. wegen einer mangelnden demokratischen Kontrolle der wissenschaftlichen Risikobewertung oder durch die weitgehende Geheimhaltung von den (der Bewertung zugrunde liegenden) Studien aus der Industrie. Dies ist ein Grund für eine teils starke Divergenz der Risikowahrnehmung verschiedener Interessengruppen von der technischen Experteneinschätzung, was wiederum zu gesellschaftlichen Konflikten führt. Einerseits wird ein sachlicher Diskurs durch das Vorhandensein unterschiedlicher Weltbilder und das Hervorheben von Aspekten aus ökologischer, ökonomischer, ethischer oder politischer Perspektive als Grundlage der jeweiligen Risikowahrnehmung erheblich erschwert. Auf der anderen Seite wurde bekannt, dass die wissenschaftliche Risikobewertung von Glyphosat durch partikuläre Interessen von Unternehmen beeinflusst wurde, z.B. wurden einem Artikel der New York Times zufolge Studien von Monsanto ohne Hinweis auf Interessenskonflikte in Fachzeitschriften publiziert (Hakim, 2017). Auf Grund solcher Ereignisse kommt der medialen Berichterstattung eine äußerst bedeutende Rolle zu. Aber auch Kampagnen und Studien von NGOs, sowie Bürgerbewegungen üben gleichermaßen wie die Industrie einen Einfluss auf die Politik aus, welche in ihrer Risiko-Governance letztlich auf beide Seiten Rücksicht nehmen muss.Die öffentliche Diskussion zum Thema Glyphosat beinhaltet kritische Stimmen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, die konventionelle Methoden hinterfragen oder alternative Herangehensweisen vorschlagen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Thematisierung von wissenschaftlichem Nichtwissen in Berichten zur Risikoanalyse und die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Risikoanalyse, sowie die damit verbundenen gesellschaftlichen Konflikte zu analysieren, um mit Bezug zu der verwendeten Theorie Handlungsempfehlungen für eine demokratische Risiko-Governance aussprechen zu können.

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Artikelnummer 9783668606029
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Haimerl, Nick
Verlag Grin Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20180208
Seitenangabe 104
Sprache ger
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