Das Konzept der Äquidistanz/Relevante Umstände

Nach einer Analyse des historischen Hintergrunds des Rechts der maritimen Abgrenzung kann festgestellt werden, dass das Konzept der Äquidistanz/der relevanten Umstände weder aus den frühen Gepflogenheiten der maritimen Abgrenzung noch aus dem im Rahmen des Genfer Übereinkommens von 1958 und des späteren SRÜ von 1982 geschaffenen Vertragsrecht stammt. Das Konzept wurde vom Gericht in der Rechtssache Grönland/Jan Mayen (1993) unter Bezugnahme auf die in der Rechtssache Anglo-French Continental Shelf aufgestellten Grundsätze entwickelt. Es handelt sich um ein von den Richtern geschaffenes Recht, das als Völkergewohnheitsrecht angesehen wird. In der Rechtssache Grönland/Jan Mayen hat der Gerichtshof, um eine übereinstimmende Grenze zwischen Festlandsockel und Freizone zu ziehen, Artikel 6 der Genfer Konvention von 1958 dem Gewohnheitsrecht gleichgestellt, da er der Ansicht war, dass beide ein gerechtes Ergebnis bei der Abgrenzung zweier gegenüberliegender Küsten erzielen sollen. Daher hielt es der Gerichtshof für angemessen, zunächst eine vorläufige Äquidistanzlinie festzulegen und dann zu prüfen, ob relevante Faktoren eine Anpassung dieser Linie erforderlich machen.

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Artikelnummer 9786205911426
Produkttyp Buch
Preis 73,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Aké Lazare, Cdt Abe
Verlag Verlag Unser Wissen
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Erscheinungsjahr 20230419
Seitenangabe 96
Sprache ger
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