Das Affektbild nach Gilles Deleuze und "Los Olvidados" von Luis Buñuel

Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Interkulturelle Kommunikation, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Kultur und Medien), Veranstaltung: Inszenierungsästhetik im mexikanischen Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Was ist Film, welche Sprache benutzt Film und lassen sich dessen grundlegende Elemente semiotisch analysieren und verstehen? In seinen beiden maßgebenden Arbeiten zum Film aus den Jahren 1983 und 1985 - Das Bewegungs-Bild, Kino I und Das Zeit-Bild, Kino II - hat der französische Philosoph Gilles Deleuze versucht, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. In ihnen diskutiert Deleuze zum einen von Grund auf das erkenntnistheoretische Potential und Fundament des Films und entwirft auf der anderen Seite eine gänzlich neue ästhetisch-philosophische Theorie des Kinos. Dabei geht es aber nicht darum, eine umfassende Geschichte des Films und seiner Bedeutung abzuliefern. Vielmehr versucht Deleuze mit seinen beiden Arbeiten eine Art Klassifizierung der Bilder und Zeichen zu entwickeln, die dem Film seiner Meinung nach inhärent sind. Diese Klassifizierung sei - wie Deleuze zu Beginn des zweiten Kapitels in Kino I schreibt - Voraussetzung dafür, das "Problem der Beziehungen zwischen Kino und Sprache" anzugehen und verstehen zu können (Deleuze, 1989, S. 41). ... In diesem Essay soll es nun darum gehen, auf einen Aspekt der Zeichenklassifizierung genauer einzugehen und diesen anhand eines Filmbeispiels näher zu analysieren und zu verdeutlichen. Innerhalb des filmgeschichtlich älteren Bewegungs-Bildes unterscheidet Deleuze noch einmal drei unterschiedliche Bildtypen - das Wahrnehmungsbild, das Aktionsbild und das Affektbild. Diesen drei neu eingeführten Bildtypen, die Deleuze auch Lebensbilder nennt, entsprechen nun unterschiedliche filmische Mittel der Einstellung und der Montage. Je nachdem, wie diese in einem Film zum Einsatz kommen, entwickelt ein Regisseur oder ein einfach der Film unterschiedliche Bildtypen. Fokussiert werden soll nun im Folgenden auf die letzte dieser drei Bildarten, die Deleuze in seinem Werk Kino I ausführt - das Affektbild. Die Wirkung, der Ausdruck und die Form dieses von Deleuze als bestimmtes filmisches Zeichen herausgearbeiteten Bildes, soll im Weiteren Verlauf des Essays exemplifiziert werden. Zu diesem Zwecke dient der Film Los Olvidados von Luis Buñuel aus dem Jahre 1950 als Vorlage, die Wirkung des Affektbildes genauer zu beschreiben. Zunächst aber gilt es, das Affektbild in knapper Abgrenzung zu den übrigen zwei Bildtypen zu charakterisieren. Timon Kaleyta. Literatur: Deleuze, Gilles: Das Bewegungs-Bild - Kino I. Frankfurt am M. 1989 Hickethier, Knut: Film- und Fernsehanalyse. 4. akt. Auflage. Stuttgart. 2007

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Artikelnummer 9783640517749
Produkttyp Buch
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Einband Geheftet (Geh)
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Autor Kaleyta, Timon-Karl
Verlag Grin Verlag
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Erscheinungsjahr 2013
Seitenangabe 16
Sprache ger
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