Gottesvernunft
Der Josephsroman Thomas Manns definiert sich selbst als einer, der ebenso erzählt wie «besonnen untersucht». Darin und zugleich in seinem bibelhermeneutischen Anliegen ernst genommen, legt er einen über die literaturwissenschaftliche Perspektive hinausgehenden anthropologischen und geschichtsphilosophischen Diskurs nahe: «Gottesvernunft» evoziert dabei die wechselseitige Entfaltung eines ganz bestimmten Menschen- und Gottesbildes. Dessen religionstheoretische Konsequenzen werden auf verschiedene historisch-politische Wirklichkeiten bezogen und die ...