Bundesrepublik 1989 - 1994

Das Ende der Teilung Deutschlands und des Ost-West- Konflikts führte zu einer tiefen Epochenzäsur. Der Einigungsprozess erbrachte außerordentliche sozialpolitische Herausforderungen mit einer Fülle sozial- und arbeitsmarktpolitischer Problemfelder. Sie ergaben sich insbesondere durch den Umbau des ostdeutschen Sozialsystems und den Übergang der neuen Bundesländer zur Marktwirtschaft. Nach vier Jahrzehnten der unterschiedlichen Entwicklung in den beiden deutschen Staaten musste man unter außerordentlichem Zeitdruck die Institutionen und Normen des bundesdeutschen Sozialstaats auf die neuen Bundesländer übertragen und in diesen neue sozialpolitische Akteure, wie freie Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Berufsgenossenschaften, Renten- und Krankenversicherungsträger etc., schaffen. Neben der deutschen Einigung kommt der neuen Pflegeversicherung zum 1. Januar 1995 besondere Bedeutung zu. Die europäische Komponente der Sozialpolitik im Rahmen der EU entwickelte eine besondere Dynamik, z. B. im Arbeitsschutz. Eine starke Konzentration der Sozialpolitik auf die Einigung in dieser Zeit hat aber auch die Antworten auf Veränderungen der Rahmenbedingungen verzögert, die sich in Deutschland wie in vergleichbaren Sozialstaaten bereits abzeichneten. Verschärfte Standortkonkurrenz im Zeichen von Globalisierung, Arbeitslosigkeit, demographischem Wandel und zunehmender Alterung erzeugten einen hohen Anpassungsdruck auf die Sozialpolitik.

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Artikelnummer 9783789073335
Produkttyp Buch
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Einband Fester Einband
Meldetext Neuauflage/Nachdruck unbestimmt
Autor Ritter, Gerhard A.
Verlag Nomos Verlagsges.MBH + Co
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2007
Seitenangabe 1320
Sprache ger
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