Berichte Über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, 1862, Vol. 14

Excerpt from Berichte Über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, 1862, Vol. 14: Philologisch-Historische ClasseDie Vergleichung der verwandten Kalender scheint mithin laut dafür zu sprechen, dass auch das altpersische Jahr ein rei nes Wandeljahr gewesen ist. Das von Benfey und Stern hier gegen geltend gemachte Argument, dass schon im Zendavesta die sechs Jahresfeste, die ursprünglich Naturfeste gewesen sind, an bestimmte Monate und Tage gebunden sind, ist ein zwei schneidiges. Es lässt sich nämlich zeigen, dass im Zendavesta ein mit dem Herbstäquinoctium beginnendes Jahr vorausgesetzt ist. Ohne die Annahme eines vagen oder doch vag gewordenen Jahrs würde das Zurückweichen des Neujahrs sich gar nicht erklären lassen. Mit Recht aber haben die genannten Verfasser gegen Ideler's Ansicht vom altpersischen Jahre die Stellung der Epagomenen hinter dem Asfendärmed im kappadokischen (und armenischen) Kalender und das bereits erwähnte Ferwerdigän fest geltend gemacht, welches die fünf letzten Tage des Jahresmit den fünfersten des Ferwerdln von Alters her verbindet und seine untrennbare Verbindung mit dem Ferwerdin schon durch den Namen verräth. Die eigne Ansicht, welche demnach Bealey und Stern der Ideler'schen gegenüberstellen, ist diese. Die Nachricht vom Schaltmonat sei ganz richtig, und die nenpersi schen Angaben seien dahin zu verstehen, dass der alle 420 Jahre am Schlusse des Jahres eingeschaltete Monat, dem die Epagome nen angehängt wurden, der Reihe nach den Namen aller Mo nate des Jahres erhalten hehe, und zwar habe der Schaltmonat zu cdegerd's Zeit Abän geheissen. Der Jahresanfang sei wirk lich im Juni gewesen, und der Widerspruch mit der festste henden Ueberlieferung vom Heften des Nauruz in der Nähe des Frühlingsäquinoctiums daraus zu erklären, dass das Nauruz sich eigentlich auf das Erwachen der Natur bezogen habe und erst in späterer Zeit zum bürgerlichen Neujahr gestempelt wor den sei. Dieser Erklärungsversuch wäre ganz gut, wenn wir es nur mit den Berichten oder Vermuthungen neupersischer Schriftsteller zu thun hätten. Allein uns liegt die unzweifel hafte Thatsache vor, dass die Stellung der Epagomenen im jez degerdischen Jahre in den ersten Jahrhunderten des Islam hin ter dem Abän war, statt wie ehedem und dann wieder seit der Geläluddin'schen Reform hinter dem Asfendärmed. Aus der benfey-stern'schen Hypothese würde mit Nothwendigkeit fol gen, dass die Zeitgenossen des letzten Perserkönigs, unter dem ein nur alle 420 Jahre wiederkehrendes Schaltjahr mit einem diesmal Abän genannten, den Epagomenen vorausgehenden Schaltmonate eingetreten sein soll, schon im folgenden Jahre diesen Sachverhalt so gänzlich vergessen hätten, dass sie von diesem neuen Jahre an durch blosse Verwechselung mit dem Seheltäbän die Epagomenen an den Schluss des alljäh¿ich ord nungsmässig wiederkehrenden Ähän rückten. Dies ist eine Un möglichkeit. Wir müssen anerkennen, dass eine Verrückung der Epagomenen wirklich stattgefunden hat.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

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Artikelnummer 9780282031473
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Autor Leipzig, Akademie der Wissenschaften zu
Verlag Forgotten Books
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Erscheinungsjahr 2017
Seitenangabe 370
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