Baudelaire und Paris

Kein anderer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts ist Paris so eng verbunden wie Charles Baudelaire. Die Hauptstadt bietet Museen, Kunstausstellungen und Galerien, aus denen sich sein Vergnügen an Bildern und seine Kunstkritik entfalten. Die historische Flüchtigkeit, die »erschreckende Geschwindigkeit« im Wandel des alten Paris, die schon Balzac beklagt, beschleunigt sich unter Napoleon III. Architektonische Neugestaltung, Umbau des Louvre sowie die ersten Weltausstellungen von 1855 und 1867 verwandeln Paris in eine imperiale, mondäne Hauptstadt. Manets Gemälde Die Musik im Garten der Tuilerien (1862) zeigt Baudelaire als städtischen Typus im schwarzen Anzug und mit Zylinder, nicht als Bohemien. Die urbane Lebenswelt in ihrer kulturellen Vielfalt ermöglicht »das Gespräch, dieses große, dieses einzige Vergnügen eines geistigen Wesens«. Der Dichter, wie ihn Manet malt, hat Anteil an der Öffentlichkeit und ist ihr doch zugleich fremd. Baudelaires Gedichte, die Tableaux parisiens, vergegenwärtigen bedrohliche Szenen des Bewusstseins, die die Ordnung städtischer Topographie überlagern. Der städtische Raum verwandelt sich im Blick des Betrachters in das Unheimliche und Monströse der Phantasmagorie.

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Artikelnummer 9783770559770
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
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Autor Westerwelle, Karin
Verlag Brill I Fink
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20200508
Seitenangabe 600
Sprache ger
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