Banken und Moral

Pecunia non olet - Geld stinkt nicht - war der beriihmte Ausspruch des ro­ mischen Kaisers Vespanian, als die EinfUhrung der Besteuerung von Be­ diirfnisanstaIten kritisiert wurde. Nummus non parit nummos - Geld ge­ biert nicht Geld - war das Verdikt des Thomas von Aquin zum Wucherzins wie zum Zins allgemein. Das Geld als Neutrum und das Zinsverbot sind die beiden Extreme zum Thema Geld aus der Sicht der Moral und der Wertelehre der Katholischen Kirche. Sie sind immer noch aktuell - kein Berufsstand ist so schillemd, wie das Bankgewerbe. Nach dem VersHindnis Thomas von Aquins war der Wucherer ein Zeit­ dieb, ein Dieb des Eigentums Gottes, der Wucherer verdient weder sein Geld im SchweiBe seines Angesichts, noch halt er das Gebot der Feier­ tagsheiligung ein: das Geld arbeitet auch am Feiertag. Die Erfindung des Fegefeuers hat zwar dem Wucherer einen Weg geoffnet, per modum suf­ fragii, durch die Ubertragung der Verdienste, die die Lebenden durch gute Werke erwarben, auf die Verstorbenen. Das Zinsverbot war dadurch je­ doch nicht aufgehoben, Wucher blieb eine Todstinde, aber der Weg in das Paradies blieb durch das Fegefeuer erhalten, die Dauer des Aufenthalts an diesem unbequemen Ort konnte verktirzt werden. Zeichen des Glaubens: die Fuggerei in Augsburg. Das Geld als Neutrum ist heute noch erhalten, der Wucher ist btirgerlich­ rechtlich geregelt, und das Zinsverbot ist aufgehoben - yom Islam einmal abgesehen. Kein Banker denkt mehr an die Gefahr des Fegefeuers.

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Artikelnummer 9783322825964
Produkttyp Buch
Preis 91,00 CHF
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
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Autor
Verlag Gabler Verlag
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Erscheinungsjahr 20120403
Seitenangabe 304
Sprache ger
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