August Boeckh's Kritiken

Excerpt from August Boeckh's Kritiken: Nebst Einem AnhangeGenauer, als wohl bisher geschehen ist, kennen lernt (i, 1, S. Ein seltenes Talent aber gehört dazu, dem Genüge zu thun, was von einem solchen Uebersetzer und Darsteller Platonischer Kunst gefordert werden muss, und wird wohl unter den Kennern darüber mehr als eine Stimme sein, dass in diesem Zeitalter Schleiermacher der Einzige war, der, unbekümmert um die Vorgänger (vorrede S. III), dieses Werk angreifen konnte? Er, dem man nicht mit Unrecht ähnlichen Geist beigemessen hat, der in eigenen ischriften ähnliche dialektische Kunst, von Besonnenheit sanft gezügelte Phan tasie, ferner ähnliche Beredsamkeit und Gewalt uber Stoff und Darstellung, vielseitige Gewandtheit und feine Bildung des Sinnes beweiset: so dass man von ihm behaupten kann, was als die vollgültige Probe des Verstehens anzusehen ist, er würde ahnliche Gebilde haben schaffen können. Kein Philolog ztvar von Profession, hat er also auch nicht die bis ins Speciellste gehende Kenntniss denalterthumslmmle, wie könnte ein so umfassender Mann die einzelne Virtuosität so hervorstechend ausgebildet haben? Aber das Alterthum selbst doch kennet er, ungemeine Einsicht in Hellenische Sprache und Sitte und ganz neue Resultateder scharfsinnigsten phi lologischen Kritik sehen wir hier und anderwärts von ihm, und im freundlichen Vereine Männer, wie Spalding und Heindorf (verr. S. V), welchen die Liebe zu ihrer Kunst die kleine Mühe reichlich belohnt. Gestehen wir rund heraus, was wir denken: noch Niemand hat den Platon so voll ständig selbst verstanden und Andere verstehen gelehrt, wie dieser Mann, welcher bei seltener Umfassung des Höchsten, mit nicht geringerer Sorgsamkeit auch das Kleinste nicht verschmäht: ein Talent, das in wenigen Gelehrten ausgebildet, ein Glück, das wenigen Gegenständen zu Gute gekommen ist, während die meisten mit zu 1mbesonnener Ueberspannung, oder mit zu beschrankter N üchternheit behandelt werden sind. Ob ein solcher wohl der Anweisung bedurfte, die ein ziem lich Unwürdiger einst geben wollte, wie ein geistvoller Hellene 84 von einem geistvollen Deutschen zu übersetzen sei? Die Einrichtung des Buches ist bekannt, vor allem ragt die allgemeine Einleitung mit den einzelnen hervor: zudieser Quelle lasset uns hingehen, ihr Philologen, verstehen wir das Ganze nicht, wozu frommt uns das Einzelne? Dan ken wir ihm, dass er das Verständniss gelost hat, welches zwei Jahrtausende so nicht lösen konnten: von der Zukunft lässt sich weder Gutes noch Böses verbürgen, aber hätte er sich ihrer nicht angenommen, wer weiss, wie lange die Phi lologen noch nach dem Schlüssel zum Platon, wie die A1 men nach Brod hätten gehen müssen? Aber auch er selbst ist nicht leicht zu verstehen, und auch darin, und dass er so vielfach missverstanden wird, gleicht er seinem Urbilde (s. Wenn doch nicht dasselbe auch mit diesen Einleitun gen der Fall wäre, und dass doch vor allen auch wir vor diesem Unheil bewahrt sein mögen! Zugleich erbitten wir uns die doppelte Vergünstigrmg, diesen Einleitungen, da sie für den Fortschritt der Wissenschaft das Wichtigste, für das Studium das Schwerste in dem Buche sind, die gebührende Ausführlichkeit widmen, sodann, was wir für unstatthaft halten, wenn es uns wichtig genug dünkte, den Einfluss, welchen solche Autorität haben könnte, stärker zu bekämpfen, einer genauern Untersuchung unterwerfen zu dürfen.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com

47,50 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9781391040837
Produkttyp Buch
Preis 47,50 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Boeckh, August
Verlag Forgotten Books
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2018
Seitenangabe 908
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben