Auflösung von Kristallen

Die Ätzung als gezielte Anlösung einer Kristallfläche zum Zwecke der Erken­ nung der Symmetrie und unter Umständen der chemischen Zusammensetzung ebendieser Fläche geht vermutlich auf Daniell (1816) zurück. In der Folgezeit beschäftigte sich eine Vielzahl von Mineralogen und Physikern mit Ätzexperi­ menten an den unterschiedlichsten natürlichen Substanzen. Mehr und mehr wurde die Ätzmethode zum geeigneten Werkzeug, das es gestattete, in der Zeit vor der Entdeckung der Röntgenstrahlen über Symmetriemehrdeutigkeiten von Kristallen zu entscheiden. Die Monographie von Baumhauer (1894) gibt davon eindrucksvoll Kenntnis. Mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen und ihrer Anwendung zur Struktur­ untersuchung von Kristallen trat die Ätzmethode naturgemäß in den Hintergrund und wurde gewissermaßen zur teilweise belächelten Marotte einiger weniger Mineralogen, bis, Anfang der fünfziger Jahre, vor allem von Amelinckx und Gilman der Zusammenhang zwischen Versetzungsstruktur und Ätzgrubenver­ teilung klar und überzeugend herausgestellt wurde. So fand der Umschlag vom makroskopischen Konzept der Symmetrieerkennung zum mikroskopischen Kon­ zept der Darstellung der Versetzungsstruktur eines Kristalls statt. Ätzung wurde nun zu einer Methode der Beschreibung des Realkristalls mit allen seinen Bau­ fehlern, so wie er dem Festkörperchemiker und -physiker entgegentritt. Dem beabsichtigten und gezielten Effekt der Ätzung steht der unbeabsichtigte und zufällige Angriff einer Feststoffoberfläche durch Korrosion gegenüber. Daher ist "Korrosion" im engeren Sinn nicht Thema der vorliegenden Monographie.

98,00 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783709134030
Produkttyp Buch
Preis 98,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Heimann, R. B.
Verlag Springer Vienna
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20120809
Seitenangabe 288
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben