Anolis

Seit dem Erscheinen der 1. Auflage sind 14 Jahre vergangen. Das ist eine lange Zeit, wenn man die vielen neuen Erkenntnisse, die taxonomischen Veränderungen und vor allem die enorme Anzahl von Neubeschreibungen bei den Anolis aufarbeiten soll. Seit Poe (2004) seine "Phylogeny of anoles" veröffentlicht hat, werden nun auch wieder mehrheitlich von Wissenschaftlern anerkannt alle Saumfinger in nur einer Gattung Anolis zusammengefasst. Dies vereinfacht den Überblick der ca. 362 Arten, die aktuell nun zu der größten Wirbeltiergattung gerechnet werden, nachdem die bis dahin artenreichste Gruppe der Pfeiffrösche (Eleutherodactylus) in mehrere Genera aufgesplittet worden sind. Die so artenreichen Anolis in dem bescheidenen Umfang des nun vorliegenden Buches gebührend vorstellen zu wollen, ist fast unmöglich und auch nicht Anliegen der Verfasser. Vielmehr soll ein allgemeiner Überblick gegeben werden, der durch ausgewählte Literaturverweise dem interessierten Leser die weitere Einarbeitung und Vertiefung des unerschöpflichen Themas erleichtert. Auch ist es nicht möglich, eine vollständige Bibliographie zu erstellen. Wenn man in modernen Suchmaschinen an Bibliotheken allein den bekannten Rotkehlanolis eingibt, wird man erstaunt sein, wie viele Studien es gibt und zu welchen Themen man sich weltweit mit diesen Tieren beschäftigt hat. Zum Vergleich ist zu anderen Arten seit ihrer Entdeckung kaum wieder etwas geschrieben worden. Noch schwieriger ist es, Erfahrungen zu erfolgreichen Haltungen aufzufinden, da diese nur von einem Bruchteil der Arten vorliegen. Hier besteht noch ein weites Betätigungsfeld für engagierte Terrarianer, vorausgesetzt, dass seltenere Arten für Beobachtungszwecke zur Verfügung stehen und ausreichend vermehrt werden können, damit sie in verantwortungsbewussten Liebhaberkreisen einen längeren Bestand haben.

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