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Warum schrieb Beethoven nur eine Oper? Warum nannte er sie seine "Märtirerkrone"? Warum entstanden zu ihr statt einer schließlich vier Ouvertüren? Wie verbinden sich Sprache, Dramaturgie und Komposition? In welchem Operngeschichtlichen, in welchem Gattungsrahmen steht Fidelio? In welchem Maß und in welcher Weise hat er auf die Oper des 19. Jahrhunderts eingewirkt? Diese und andere Fragen werden in einer Reihe ...

Anders als bei literarischen Werken liegt bei musikalischen Kompositionen das Ziel nicht in der Niederschrift eines (Noten-)Textes, also nicht in dem, was in einer Edition adäquat wiedergegeben werden kann, sondern in der klingenden Erscheinung. Der Notentext bzw. seine Edition vermittelt zwischen dem Werk und der Aufführung. Musikeditoren wenden sich daher nicht nur an Wissenschaftler, sondern vor allem auch an Musiker. ...

Anläßlich der Rehabilitierung und ersten Wiederaufführung der authentischen Fassung von Beethovens Leonore fand 1997 im Beethoven-Haus in Bonn ein internationales Symposion statt, das sich dem Werk aus allen Richtungen zu nähern suchte. Zur Diskussion standen die dramengeschichtlichen Grundlagen, die Gattungstraditionen, das musikalisch-dramatische Denken und die Opernerfahrungen Beethovens, die Konzeptions- und Kompositionsvorgänge, analytische Fragen der musikalischen Dramaturgie, der Wandel der Leonore ...