1955-2005: Emil Staiger und «Die Kunst der Interpretation» heute

Es gibt nicht viele Fachtexte, die über Generationen hinweg fast jeder Germanist kennt ¿ und kaum einen, der bis heute solch gegensätzliche Reaktionen hervorruft wie Emil Staigers Die Kunst der Interpretation (1955). Dieses Buch hat die Wahrnehmung einer ganzen Epoche der Literaturwissenschaft geprägt. Keine Publikation zur Geschichte des Faches, kein Methodenseminar, in dem Staigers Studie nicht als wichtigstes Beispiel für die sog. werkimmanente Interpretation genannt würde. Die Kunst der Interpretation ist ein Schlagwort, das in den Feuilletons bis heute gerne verwendet wird, in der Regel jedoch mit ironischem Unterton. Berühmt und umstritten zugleich ¿ die Wirkungsgeschichte des Buches könnte widersprüchlicher kaum sein. Das 50-jährige Publikationsjubiläum ist Anlass, der Frage nachzugehen, welche Bedeutung Staigers Ansatz noch oder wieder zukommt. Dabei geht es ebenso wenig um einen einseitigen Wiederaufwertungsversuch wie um die Fortführung der ritualisierten Staiger-Schelte. Literaturwissenschaftler und Literaturdidaktiker treten in den lange vernachlässigten Dialog, literaturtheoretische und fachgeschichtliche Perspektiven werden ergänzt durch detaillierte Textinterpretationen. Zugleich lässt das Buch die Sichtweisen mehrerer Generationen deutlich werden ¿ von Literaturwissenschaftlern, die noch bei Staiger studiert bzw. promoviert haben bis hin zu Vertreter(inne)n der jüngeren Germanistengeneration.

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Artikelnummer 9783039111718
Produkttyp Buch
Preis 149,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Baum, Michael / Rickes, Joachim / Ladenthin, Volker
Verlag Peter Lang
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20061208
Seitenangabe 294
Sprache ger
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