Totalität und Mitleid

1940 fand im Moskauer Bolschoj-Theater eine Aufführung statt, die als ein kultureller Höhepunkt des Hitler-Stalin-Pakts gedacht war: Richard Wagners Walküre in der Inszenierung von Sergej Eisenstein. Dank dessen subversiver Kraft wurde daraus kein faschistisch-kommunistisches Stelldichein, sondern ein Ereignis, in dem sich die großen politisch-ästhetischen Konfliktlinien der Moderne abzeichnen. Dieser irrlichternden Begegnung von Wagner und Eisenstein widmet Dieter Thomä einen großen Essay, in dem er jene Konfliktlinien bis in die Gegenwart fortzeichnet. Behandelt wird der Hang zum Gesamtkunstwerk ebenso wie der Ausgriff auf die politische »Totalität«. Doch findet sich bei Wagner und Eisenstein auch eine zarte Geste zur Rettung des Individuellen: eine kleine Verteidigung des »Mitleids«. So wird aus der historischen Trouvaille ein überraschend aktueller Kommentar zu einem Grundkonflikt der Moderne: dem Verhältnis zwischen Individuum und Allgemeinheit.

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Artikelnummer 9783518293652
Produkttyp Buch
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Einband Wagner, Richard, Eisenstein, Sergej, Moderne (Epoche), Musikgeschichte, Oper, Filmgeschichte, Filmtheorie und Filmkritik, Musikgeschichte, Oper, auseinandersetzen, Oper, auseinandersetzen, Kartonierter Einband (Kt)
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Autor Thomä, Dieter
Verlag Suhrkamp
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20060227
Seitenangabe 278
Sprache ger
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