Seelen und Steine Buchkatalog

Lyrik hat es schwer auf dem deutschen Buchmarkt. Aber ab und zu gibt es Stimmen, die gehört werden und auf Resonanz stoßen. So verhält es sich wohl auch bei Michaela Victoria Hoepffner. Schon ihr erster Gedichtband "Seit die Gärten öffentlich wurden", von dem wir vor kurzem eine Neuauflage vorlegen konnten, hat Interesse gefunden und Neugier geweckt auf die Persönlichkeit hinter den fein gewirkten Sprachbildern. Warum interessiert man sich für die Hoepffnerschen Gedichte? Vielleicht weil sie lyrisch die direkte Ansprache wagt, mit poetischen Mitteln Bewusstsein weckend - ohne dabei banal oder plump zu wirken: "Ich meine, dass das Gefühl innerer Lähmung in unserer Zeit rapide zunimmt. Und Bewußtmachen hilft aus manchen Krisen." (M.V.H.) In ihrem gerade erschienenen Gedichtband "Seelen und Steine" hat dieses Bewusstmachen eine neue Stufe erreicht - hohe, doch nie hochnäsige Sprache, kompromisslos moralisch ohne moralisierend zu sein, dem Leser zugeneigt: das gedicht ist eine flaschenpost im ozean ein unverständliches rauschen die schrift auf dem weg eine hieroglyphe am ende verschwommen: das bild des glücklichen finders