Platons Theätet

Excerpt from Platons Theätet: Mit Spezieller Beziehung auf den KommentarBestehen, dass, wenn Munks Ansicht, dass der schwer erkrankte 'l'heätet im Vorgefiihle seines nahen Todes nach der Heimath so sehr zurückgeeilt sei, richtig ist, wenn wir ihn also im Sinne Platons nur nach Athen zurückeilen lassen um dort in der Heimath zu sterben, dass wir dann allen etwaigen späteren Ruhm des Theätet, sei es auch mit den Haaren herbeiziehen miissen, um jetzt schon die l'r0phezeiung des Sokrates an ihm erfüllt zu sehen. Ich behaupte aber, dass diese ganze Auffassung lediglich in jener Confusion der geschichtlichen Gelehrsamkeit mit der freien und poetischen, aber desshalb nicht sinnlosen und unwahren, Gestaltung des Gedankens im platoniscben Dialoge motivirt ist welche ich als das Schiboleth des zu korrigirenden kritischen Standpunktes bezeichne und welche allerdings gerade in Munks sonderbarer und als misslungen anerkannter Hypothese, in der Reihenfolge der platonischen Dialoge eine Entwicklung des historischen Sokrates zu rekonstruiren, ihren besonderen Ausdruck gefunden hatte. Es ist eine jetzt im allgemeinen von den Kritikern anerkannte That sache dass Platon durchgehende freilich mit Anlehnung an geschichtliche Vorkommnisse die Situation seiner Dialoge durch aus frei im Einzelnen nach seinem jedesmaligen Bedurfnisse gestaltet hat. Die genauere Aufhellung der Sache von diesem Gesichtspunkte und namentlich die richtige Erfassung der Intention der platonischen Gestaltung in ihrem Verhältnisse zu der geschichtlichen Wirklichkeit ist noch eins der Hauptdesi derate in der platonischen Kritik. Ich will hier nur einen Punkt nebenbei hervorheben, weil er einen kleinen direkten Beitrag zu geben scheint fiir die Frage nach der Abfassungszeit des Theätet. Ohne Zweifel ganz fi11gi1t und ohne jede geschichtliche Grundlage ist die Situation in den Gesetzen. Hier war blos die allgemeine geschichtliche Rücksicht auf die kretensische als die urdorische Verfassung maassgebend. Nun sind die Gesetze auch der einzige Dialog, der ausse1halb Athen spielt, womit es o¿'enbar zusammen hängt, dass hier die Person des Sokrates in der Person des ungenannten athenienischen Gastes sich verbirgt. Nur im Theätet ist nicht freilich der Dialog, aber doch die Einkleidung oder Einleitung des Dialoges anssmhalb Athen, nach Megara in das Haus des Euklides, verlegt. Das weist unter diesen Umständen unzweifelhaft auf die geschichtliche Beziehung hin, in der die.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

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Artikelnummer 9781390134759
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Autor Michelis, Friedrich
Verlag Forgotten Books
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Erscheinungsjahr 2018
Seitenangabe 230
Sprache ger
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