Ehrgeiz

Welche Funktion hat ein Ehrgeiz, der auch dann nicht erlischt, sobald Selbsterhaltung sichergestellt ist? Lässt sich überhaupt trennscharf zwischen >gesundem< und >krankhaftem< Ehrgeiz unterscheiden? Diese Fragen stellen sich, seit Hesiod zwischen der guten und der bösen Eris differenzierte, und seit Aristoteles - der Lehrer Alexanders des Großen - feststellte, dass die gute Mitte zwischen fehlendem und exzessivem Ehrgeiz >keinen Namen hat<. Der über die Selbsterhaltung hinausschießende, >brennende Ehrgeiz< wurde in der Philosophie nur gelegentlich reflektiert, in der Weltliteratur, der Erfolgssoziologie, der Spieltheorie und der Psychoanalyse hingegen eindringlich beschrieben. Er erscheint in evolutionsbiologischer Perspektive sinnlos, latent feindselig bzw. autodestruktiv. Die Alltagssprache registriert den destruktiven Aspekt, wenn sie in einer drastischen Wendung davon spricht, jemand sei >von Ehrgeiz zerfressen< wie von einem Raubtier, einer Säure oder einem unkontrollierbar gewordenen Feuer. Diesem >brennenden<, potentiell >zerfressenden< Ehrgeiz, der als das Verlangen nach Unsterblichkeit exklusiv menschlich zu sein scheint, wird seit der Antike mit Ambivalenz und Scheu begegnet. Ihm gilt das primäre Interesse des vorliegenden Buches.

67,00 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783770565986
Produkttyp Buch
Preis 67,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Fester Einband
Meldetext Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen
Autor Goebel, Eckart
Verlag Brill I Fink
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20201005
Seitenangabe 209
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben