Die Umkehr in der Rechtsprechung des EuGH im Fall Sayn-Wittgenstein

In den letzten Jahren zeichnet sich ein Trend ab. Nationale Gerichte rufen den Gerichtshof an, um im Zuge des Vorabentscheidungsverfahrens gemäß Art. 267 AEUV ihre innerstaatlichen Normen auf europarechtliche Konformität prüfen zu lassen. Mit der Auslegung des Unionsrechts ist es dem Gerichtshof nicht nur möglich, den Vorrang des Unionsrechts vor nationalen Regelungen festzustellen, vielmehr hat er die Möglichkeit erlangt, de facto nationales Recht zu überprüfen. Durch diesen direkten Prüfungsmaßstab für nationales Recht gibt es kaum noch Rechtsbereiche, die man als "unionsstabil" ansehen kann. Abgesehen von explizit angeführten Ausnahmen existieren keine nationalen Normbereiche mehr, die der Anwendung des Primärrechts entzogen werden können. Vor dem Hintergrund, dass die Rechtsprechung und die damit einhergehende Rechtssetzung des Gerichtshofes fast immer nur im Lichte der Ziele der Europäischen Union zu bestehen haben, erklären sich die teils schwer vorhersehbaren und teilweise unsicheren Urteile.

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Artikelnummer 9783639432664
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Barthel, Lutz
Verlag AV Akademikerverlag
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Erscheinungsjahr 20120628
Seitenangabe 64
Sprache ger
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